Kleines Jubiläum für den ADAC. Schon zum 30 Mal wählte eine Fachjury des größten deutschen Automobilclubs den ADAC-Motorsportler des Jahres 2009. Diesmal fiel die Wahl auf Formel-1-Pilot Sebastian Vettel (22). Jonas Folger (16, Motorrad-WM 125 ccm) wurde zum Junior-Motorsportler des Jahres ernannt. In beiden Wahlgängen benötigte die Jury vier und damit die maximale Anzahl der möglichen Abstimmungsrunden, um sich auf die beiden festzulegen. Vettels härtester Konkurrent war dabei der 13-fache Sandbahnweltmeister Gerd Riss (44), gefolgt vom neuen und alten DTM-Champion Timo Scheider.
(Kreis Ravensburg/sz) "Sieger der Kategorie Mannschaft des Jahres ist die Damenmannschaft..."- mehr war nicht mehr zu hören von den Worten von Ralf Geisenhanslüke, dem Chefredakteur der Schwäbischen Zeitung, der eben den Umschlag mit dem Gewinnernamen geöffnet und am Ende der Sportgala zum Höhepunkt die Mannschaft des Jahres verkündet hatte. Denn der kreischende Jubel der Fußballerinnen des SC Unterzeil/Reichenhofen übertönte in den nächsten Minuten alles andere. Die Fußballfrauen aus dem Allgäu, die in der abgelaufenen Saison souverän Verbandsligameister geworden waren, hatten damit die favorisierten Eishockey-Profis der EVR Tower Stars auf Platz zwei verwiesen.
In einer gemeinsamen Aktion mit der "Schwäbischen Zeitung" hatte der Sportkreis Ravensburg im Vorfeld der Gala wieder die besten Sportler des Jahres aus dem Landkreis Ravensburg in den Kategorien Sportler, Sportlerin und Mannschaft ermittelt. Eine Fachjury nominierte in jeder Kategorie fünf Kandidaten in einer Vorauswahl. Das letzte Wort blieb dann wieder den SZ-Lesern, die mit tausenden Coupons abgestimmt hatten.
"Es ist leichter, Weltmeister zu werden, als Sportler des Jahres im Sportkreis Ravensburg", hatte Speedwayfahrer Gerd Riss auf der Sportgala 2008 gesagt. In diesem Jahr klappte es dann nicht nur bei der WM für Riss, sondern auch bei der Sportlerwahl. "The Winner is..." verkündete Landrat Kurt Widmaier in einer Mischung aus Schwäbisch und Englisch: "Gerd Riss!" Der Seibranzer, der mittlerweile elffacher Langbahnweltmeister ist, kam trotz einer schweren Erkältung zur Preisverleihung. "Ich weiß nicht, woran es liegt, aber es macht mir einfach noch riesigen Spaß", sagte der 44-Jährige auf die Frage nach seinem Erfolgsgeheimnis. Riss wird auch von seiner Familie tatkräftig unterstützt: "Meine Frau ist immer dabei, sie putzt mir meinen Helm und die Brille".
Bei den Damen gab es wie im vergangenen Jahr ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Sarahs: Sarah Syed und Sarah Düster. Wie 2008 siegte am Ende die Weingartener Trampolin-Turnerin vor der Wangener Radprofi-Fahrerin.
Fünf Rennläufe, fünf Siege: Das ist die beeindruckende Bilanz von Gerd Riss, der sich bei der deutschen Meisterschaft Langbahn am gestrigen Sonntag in Mühldorf bereits zum neuten Mal den Titel sicherte.
Auch jungen Herausforderern wie Stephan Katt, der erst vor kurzem die Grasbahn-
Europameisterschaften für sich entschieden hatte, ließ Riss nicht den Hauch einer Chance. Zwar gewann Katt alle Läufe, in denen er nicht gegen Riss fahren musste, im Endlauf musste er sich dann jedoch mit dem Vizemeistertitel zufrieden geben.
Spannend verlief vor rund 4000 Zuschauern auf der Mühldorfer Sandbahn der Kampf um Platz drei. Nachdem Mathias Kröger und Richard Speiser nach fünf Läufen punktgleich in der Wertung lagen, mussten beide ins Stechen. Hier setzte sich auf dem 1000-
Meter-Oval schließlich Mathias Kröger durch und holte sich somit den noch freien Platz auf dem Siegertreppchen.
Klarer Titelfavorit bei der deutschen Langbahnmeisterschaftam Sonntag in Mühldorf ist der aktuelle Weltmeister Gerd Riss aus Bad Wurzach der sich zur Zeit in bestechender Form befindet. Der Vorjahresmeister Sirg Schützbach aus Baindt wird es schwer haben seinen Titel zu verteidigen. Zu den den Titelanwärtern gehören neben Riss, die weiteren Teamweltmeister Matthias Kröger (Bokel), Enrico Janoschka (Güstrow) und Richard Speiser (Börwang). Weitere Starter aus dem Land sind Daniel Rath, Robert Baumann und auf dem Reserveplatz Stefan Broberg (alle Teterow).
Am kommenden Sonntag steht auf der Mühldorfer Sandbahn wieder einmal die deutsche Meisterschaft (DM) in Sandbahnrennen an. Um perfekt für das Rennen gewappnet zu sein, versammelten sich am vergangenen Donnerstag schon einige der Fahrer zum freien Training.
Unter ihnen der Kieler Stephan Katt, der sich erst vor zwei Wochen den Europameistertitel auf der Grasbahn sichern konnte. Für ihn steht fest "Gefahren wird gegen Gerd Riss", er sei der Hauptkonkurrent auf der Mühldorfer Bahn, bei der es vor allem auf den Start ankommt. "Aber starten, das kann ich", sagt der Europameister selbstbewusst.
Neben Stephan Katt und Gerd Riss räumt der MSC- Vorsitzende Josef Frohnwieser auch dem erfahrenen Matthias Kröger gute Chancen auf den Meistertitel ein.
Zusätzlich zu den Läufen der DM verspricht Frohnwieser den Zuschauern spannende Rennen in der Seitwagenklasse und harte Kämpfe der Jungfahrer um den Preis der Stadt Mühldorf. Die Entscheidungen fallen am Sonntag, 20. September, ab 13.30 Uhr. Schon ab 9 Uhr beginnt das Training.
Vechta - Gerd Riss gewinnt das Langbahn-WM-Finale / 10 000 Zuschauer / Tresarrieu-Brüder zweimal auf Platz zwei Vom Langbahn-WM-Finale berichtet Carsten Boning - Gerd Riss genoss
den Moment. Am Hals baumelte die Goldmedaille, in der rechten Hand hielt er den üppigen WM-Pokal, vor ihm standen der Siegerkranz und das Goldene Hufeisen von Vechta. Hinter ihm brannten die
Pyrotechniker ein grandioses Feuerwerk ab, gefolgt vom "Queen"-Klassiker "We are the champions". Riss strahlte, er war der Champion - auch im Vechtaer Reiterwaldstadion. Die Grand-Prix-Serie der
Langbahn-Weltmeisterschaft 2009 endete am Samstagabend standesgemäß mit einer weiteren Demonstration der Stärke von Riss. Der 44-Jährige aus Bad Wurzach, der bereits vor dem fünften und letzten
WM-Lauf als Weltmeister feststand, krönte sein famoses Jahr mit dem Sieg in Vechta.
"Das war ein toller Saisonabschluss für mich. Ich bin ohne Druck gefahren, es lief sehr gut", strahlte der Zimmerermeister, der nun elf WM-Titel auf dem Konto hat, acht als Solist, drei mit dem
Nationalteam. Wie bei den Grand-Prix-Läufen in Marienbad, Marmande und Herxheim war der Rekordweltmeister die Nummer eins. Sein Lohn für den Sieg in Vechta: 3035 Euro. Insgesamt fuhr Riss in der
WM-Saison über 14 000 Euro Preisgeld ein. Jeder einzelne Grand-Prix-Lauf war mit 26 875 Euro dotiert.
Das Maximum von 30 Punkten verpasste Riss mit 28 Zählern nur knapp, ließ sich davon die gute Laune aber natürlich nicht verderben. "Es war nicht leicht, mich für das Finale zu motivieren. Wir haben
unter der Woche gefeiert, es war ja alles klar. Trotzdem wollte ich mein Bestes geben, und das hat gut geklappt." In der Tat. 10 000 Zuschauer im erneut prall gefüllten Stadion sahen einen Gerd Riss,
dessen Erfolgshunger noch immer nicht gestillt ist. Vor allem im Tagesendlauf lieferte sich Riss ein packendes Duell mit Mathieu Tresarrieu. Riss überfuhr die Ziellinie als Erster, aber nur mit
hauchdünnem Vorsprung. Dritter in der Tageswertung wurde Joonas Kylmäkorpi, der sich damit als Siebter der WM-Wertung direkt für die Grand-Prix-Serie 2010 qualifizierte. "Ich hab´ nach meiner
Verletzung ein schweres Jahr hinter mir. Es war ein großartiger Abend für mich. Ich bin froh, dass ich nicht zur Challenge muss", sagte der 29 Jahre alte finnische Speedwayprofi mit Wohnsitz in
Stockholm. Kylmäkorpis Freud´ war Tresarrieus Leid. Der starke Franzose muss als Achter der Gesamtwertung in die WM-Qualifikation: "Schade, mir fehlen zwei Punkte." Eine Null-Runde im neunten Vorlauf
wurde ihm unterm Strich zum Verhängnis. "Platz zwei in der Tageswertung ist aber super", ergänzte der 23-Jährige aus Cestas in der Nähe von Bordeaux.
Mathieus Bruder Stephane Tresarrieu wurde derweil Vizeweltmeister. "Ich bin total happy. Es ist perfekt gelaufen", jubelte der 34-Jährige, der mit 83 WM-Punkten knapp vor dem Niederländer Dirk
Fabriek (81) und Matthias Kröger (79) lag. Fabriek, auch 2008 WM-Dritter, war aber nicht enttäuscht: "Vor einem Jahr bin ich von zwei auf drei zurückgefallen, jetzt war ich vor dem Finale Fünfter.
Das fühlt sich besser an. Im nächsten Jahr greife ich wieder an." Riss nahm diese Kampfansage mit einem Lächeln zur Kenntnis.
Ergebnis Langbahn-WM Finale 5 Vechta/D
1. Gerd Riss (D), 2. Matthieu Tressarieu (F), 3. Jonas Kylmäkorpi (FL), 4. Stephane Tressarieu (F), 5. Dirk Fabriek (NL), 6. Matthias Kröger (D), 7. Andrew Appleton (GB), 8. Stephan Katt (D), 9. Richard Speiser (D), 10. Glen Phillips (GB)
WM 2009 Langbahn-WM 2009 Endstand:
1. Gerd Riss (D) (30/17/30/24/ 28) 129 Punkte
2. Stephane Tresarrieu (F) (11/17/18/20/17) 83
3. Dirk Fabriek (NL) (22/16/9/15/19) 81
4. Matthias Kröger (D) (19/12/9/20/19) 79
5. Glen Phillips (GB) (17/11/11/25/12) 76
6. Theo Pijper (NL) (19/13/17/16/10) 75
7. Jonas Kylmäkorpi (FIN) (14/13/21/7/19) 74 -------------------------------------------------------------------------------------------------- 8. Matthieu Tresarrieu (F) (6/11/6/ 26/23) 72
9. Richard Speiser (D) (-/15/24/16/12) 67
10. Jannick de Jong (NL) (12/13/8/9/-) 42
11. Alessandro Milanese (I) (12/4/5/10/10) 41
12. Richard Hall (GB) (9/12/5/7/6) 39
13. Jörg Tebbe (D) (17/0/12/2/7) 38 -------------------------------------------------------------------------------------------------- 14. Andrew Appleton (GB), (14/-/5/4/14) 37
15. Stephan Katt (D), (-6/-/10/14) 30
16. Zdenek Schneiderwind (CZ)(5/0/10/10/4) 29
17. Sirg Schützbach (D), (-/-/19/-/-) 19
18. Paul Cooper (GB), (1/12/-/-/-) 13
19. Richard Wolff (CZ), (3/3/7/-/-) 13
20. Bernd Diener (D) (9/-/3/0/0) 12
21. Rene Lehtinen (FL), (-/-/-/-/7) 7
22. Pavel Ondrasik (CZ), (5/-/-/-/-) 5
23. Erik Eijbergen (NL) (-/-/-/-/4) 4
24. Lespinasse Jérome (F), (-/1/-/3/-) 4
25. Enrico Janoschka (D), (-/-/3/-/-) 3
26. Marcel Dachs (D), (-/-/2/-/-) 2
27. Ostyn Philippe (F), (-/2/-/-/-) 2
Noch in der letzten Woche konnte ich mir nicht vorstellen, als neuer
Weltmeister nach Vechta zu fahren.
(SEIBRANZ/swe) Eine große Zahl an Freunden, Bekannten, Mitbürger und Fans haben sich am Dienstagabend in Seibranz eingefunden, um Rekordweltmeister Gerd Riss zu feiern. Der 44-Jährige hat am vergangenen Wochenende die Langbahn-Einzelweltmeisterschaft erneut und frühzeitig für sich entschieden und damit WM-Titel Nummer elf eingefahren.
"Es wird immer schwieriger, die passenden Worte zu finden", meinte Ortsvorsteherin Annemarie Frischknecht zum Auftakt ihrer Laudatio. Die "Schwierigkeit" liegt in der unglaublichen Zahl der Erfolge von Gerd Riss begründet: Achtmal ist er Einzelweltmeister, dreimal Teamweltmeister. "In der Vergangenheit habe ich Sie gemessen an der Zahl der Titel mit Michael Schumacher verglichen. Künftig muss man nun die Motorsportler mit Ihnen vergleichen", sagte Ortsvorsteherin Frischknecht, die feststellte: "Dies zu toppen, wird wohl fast nicht mehr erreichbar sein." Frischknecht würdigte die "grandiose Leistung" des alten und neuen Weltmeisters: "Das zeugt von Erfahrung und Beherrschen des Fahrzeugs." Die Ortsvorsteherin überbrachte auch die Glückwünsche von MdL Paul Locherer und Bürgermeister Roland Bürkle: "Seibranz ist stolz auf seinen Gerd Riss, der den Namen der Ortschaft weit über die Grenzen hinaus bekannt macht."
Morizes/Frankreich - Beim vorletzten Finallauf der Motorrad-Langbahn-WM im südfranzösischen Morizes sicherte sich in der Nacht zum Sonntag Gerd Riss (Bad Wurzach/MSV Herxheim)
vorzeitig seinen achten WM-Einzeltitel. Nachdem der erfolgreichste Langbahnfahrer aller Zeiten die ersten drei WM-Läufe in Marienbad, Marmande und Herxheim für sich entscheiden konnte, reichte ihm in
Morizes ein vierter Platz hinter dem Engländer Glen Phillips und den französischen Brüdern Matthieu und Stéphane Tressarieu zum Titelgewinn. Vor dem letzten WM-Lauf in Vechta am kommenden Samstag,
12. September, liegt Riss in der WM-Gesamtwertung mit 101 Punkten uneinholbar in Führung vor Stéphane Tressarieu (66) und dem Niederländer Theo Pijper (65).
Riss konnte in Morizes seine ganze Routine und Erfahrung ausspielen. „Das Rennen war schwierig, weil die Bahn im Training noch voll griffig war, dann aber festgewalzt wurde und brutal glatt war. Ich
konnte mich aber wohl am schnellsten darauf einstellen", sah sich Riss nach vier Vorlaufsiegen vor dem Halbfinale schon weit in Führung. Im Halbfinale hatte er dann eine Schrecksekunde zu überstehen:
„Mein Start war nicht gut, Glen Phillips lag in Führung und ich wollte auf der Außenbahn an Speiser vorbeiziehen, der plötzlich von seiner Linie weg nach außen schoss. Mich hat es fast geschmissen,
ich konnte einen Sturz gerade noch so vermeiden und war froh noch den vierten Platz zu retten."
„Nach gutem Start war ich im Finallauf zunächst mit Phillips gleichauf, musste dann aber auch noch die beiden Franzosen ziehen lassen. Vielleicht war es auch die Müdigkeit, die die Konzentration
nachlassen ließ. Dies Nachtrennen bin ich nicht gewöhnt. Normalerweise bin ich unter der Woche um zehn Uhr im Bett, damit ich Früh am Morgen wieder in unserem Geschäft arbeiten kann", konnte der
schnelle Zimmermeister Riss nach dem Finallauf leicht scherzen. „Ich konnte es zunächst gar nicht realisieren, dass ich bereits meinen Weltmeistertitel verteidigt habe, als mein Sohn Marc nach dem
Zielleinlauf gerannt kam und sagte „Du bist Weltmeister", freute sich Riss über den vorzeitigen Titelerfolg. „Es ist ein total gutes Gefühl ohne Druck zum WM-Saisonfinale nach Vechta reisen zu
können. Ich werde dort aber nicht nur feiern, sondern auch mein Bestes geben", will der Weltmeister die WM-Saison sportlich beenden.
Ergebnis WM-Lauf Morizes/Frankreich
1. Glen Phillips (GB, 25), Matthieu Tressarieu (F,26), 3. Stephane Tressarieu (F,20), 4. 4. Gerd Riss (D,24 Punkte), 5. Matthias Kröger (D,20), 6. Theo Pijper (NL, 16), 7. Richard Speiser (D,16), 8.
Dirk Fabriek (NL,15), 9. Zdenek Schneiderwind (CZ, 10), 10. Alessandro Milanese (I,10), 11. Stephan Katt (D,10), 12. Jannick de Jong (NL,9), 13. Richard Hall (GB, 7), 14. Joonas Kylmäkorpi (FIN, 7),
15. Andrew Appleton (GB,4), 16. Jérome Lespinasse (F, 3) 17. Jörg Tebbe (D,2), 18. Shane Colvin (GB,1) 19. Bernd Diener (D,0)
Morizes (hk). Auf der Grasbahn im französischen Morizes wird am Sonnabend der vorletzte Lauf für die Vergabe des Langbahn-Weltmeistertitels ausgetragen.
Klarer Favorit auf den Weltmeister-Titel ist wie im Vorjahr Gerd Riss aus Bad Wurzach. Der 44-jährige Zimmerermeister führt in der Gesamtwertung mit 28 Punkten vor Theo Pijper (F/NL) sowie Jonas Kylmäkorpi (FIN), Dirk Fabriek (NL) und Stephane Tressarieu (F), die jeweils einen weiteren Punkt zurückliegen.
Riss, dessen fahrerischen Stärken vor allem auf den langen Sandbahnen liegen, könnte dennoch in Morizes die notwendigen Punkte für einen vorzeitigen Titelgewinn erzielen.
Die vier weiteren deutschen Starter bei dieser Veranstaltung in Frankreich sind Richard Speiser (Börwang), Matthias Kröger (Bokel), Bernd Diener (Gengenbach) sowie Jörg Tebbe (Dohren). Der abschließen
Eine schier unglaubliche Serie hat der Rekordweltmeister auf den Langbahnen des In-
und Auslandes in diesem Jahr erreicht: In allen Rennen der laufenden Saison hat er ungefährdet den Tagessieg eingefahren.
Körperlich topfit und ausgerüstet mit absolutem Spitzenmaterial, so präsentiert sich Deutschlands erfolgreichster Bahn-Rennfahrer seinen Fans. Dazu kommt ein ungebändigter Siegeswillen als wichtige Voraussetzung, um seiner Favoritenrolle gerecht zu werden.
Bei der Team-Weltmeisterschaft im holländischen Eenrum holte er zusammen mit seinen Mannschaftskameraden Matthias Kröger, Enrico Janoschka und Richard Speiser zum dritten Mal diesen Titel. Damit schraubte Riss die Zahl seiner gewonnenen WM-Goldmedaillen auf insgesamt zehn.
Auch im laufenden Wettbewerb um die Einzelweltmeisterschaft liegt der Bad Wurzacher nach drei Grand Prix wieder mit großem Vorsprung an der Spitze. Beim letzten WM-Lauf in Herxheim (Rheinland-Pfalz) holte er sich ungeschlagen den Tagessieg.
Auch die bayerischen Motorsport-Anhänger dürfen sich bald auf ein Wiedersehen mit dem Rekord-Weltmeister freuen:
Am 20. September wird Gerd Riss beim Finale um die deutsche Langbahn-
Meisterschaft in Mühldorf antreten und alles daran setzen, seine zehnte deutsche Meisterschaft zu erringen.
Die Titeljagd des amtierenden Langbahnweltmeisters Gerd Riss (Bad Wurzach) geht weiter. Nur eine Woche nachdem Riss bei der der Langbahn-Team-WM mit der deutschen Nationalmannschaft seinen zehnten WM-Titel einfahren konnte, schaffte er beim dritten Finallauf der Einzel-WM in Herxheim überlegen den Tagessieg. Mit maximaler Punktzahl siegte er vor dem für die Schweiz startenden Wild-Card-Fahrer Sirg Schützbach (Baindt) und Richard Speiser (Börwang). Vor den beiden noch ausstehenden WM-Läufen im französischen Morizes (5. 9.) und Vechta (12.9.) liegt Riss in der WM-Gesamtwertung mit 77 Punkten in Führung. Dahinter folgen der Holländer Theo Pijper (49 Punkte), der Finne Joonas Kylmäkorpi (48 Punkte) und der Holländer Dirk Fabriek (47 Punkte).
„Im Moment passt einfach alles zusammen, ich fühle mich topfit, das Material stimmt, die Motoren von Anton Nischler laufen prima und die direkte Konkurrenz um den Titel hat heute einige Federn lassen müssen“ sprach Riss mit Blick auf die in Herxheim stärker erwartenden Holländer Fabriek (Platz 11), Pijper (Platz 5) sowie Vizewelteister Glenn Phillips (Platz 8) von einem „wohltuenden Punktepolster auf dem Weg zur Titelverteidigung. „In Morizes habe ich letztes Jahr gewonnen, von daher fahre ich mit einem guten Gefühl zum nächsten WM-Lauf nach Frankreich. Allerdings wurde dort ein neuer Bahnbelag aufgebracht, sodass wir uns erst darauf einstellen müssen. Der Favoritenkreis wird dort wesentlich größer sein als in Herxheim“, sah der WM-Leader trotzt seines Vorsprunges als „noch längst nicht entscheiden“ an.
Ergebnis Langbahn-WM-Finale 3 in Herxheim
1. Gerd Riss D (30)
2. Sirg Schützbach D (19)
3. Richard Speiser D (24)
4. Joonas Kylmäkorpi Fin (21)
5. Theo Pijper NL (17)
6. Stephan Tresarrieu F (18 )
7. Jörg Tebbe D (12)
8. Glenn Phillips GB (11)
9. Zdenek Schneiderwind CZ (10)
10. Matten Kröger D (9)
11. Dirk Fabriek NL (9)
12. Jannick de Jong NL (8 )
13. Richard Wolff CZ (7)
14. Mattieu Tresarrieu F (6)
15. Andrew Appleton GB (5)
16. Alessandro Milanese I (5)
17. Richard Hall GB (5)
18. Enrico Janoschka D (3)
19. Bernd Diener D (3)
20. Marcel Dachs D (2)
WM-Stand nach 3 von 5 Läufen:
EENRUM/NL - Es wurde das erwartet schwere Rennen um die zum dritten Mal vergebene Langbahn-Team-Weltmeisterschaftt auf der 560 Meter langen Grasbahn im niederländischen Eenrum. Bis zum direkten Aufeinandertreffen mit Deutschland führten die niederländischen Gastgeber vor dem Titelverteidiger. Erst dann übernahm Deutschland mit 47 Punkten die Führung, nur einen Punkt vor den Gastgebern. Das Ergebnis im A-Finale musste nun über die Vergabe des Weltmeistertitels entscheiden. Hier reichte ein knapper 8:7-Laufsieg für Deutschland (55), um sich auch bei der dritten Auflage der Langbahn-Team-WM den Titel vor den Niederländern (53) zu sichern. Die Dramatik war kaum zu überbieten, denn Dirk Fabriek gewann diesen Lauf vor Enrico Janoschka und Matten Kröger. Entscheidend war der eine Punkt von Gerd Riss als Fünfter nach Jannick de Jong sowie der Ausfall von Theo Pijper, denn ansonsten wäre auch ein Stechen um den Titel möglich gewesen.
Gerd Riss, der sich nun insgesamt seine 10. Goldmedaille umhängen lassen durfte, erklärte nach dem Rennen: „Es war sehr hart heute. Zwischendrin hab ich sogar gedacht, wir schaffen nur das C-Finale. Aber es war wichtig, dass wir alle Läufe gewonnen haben grad auch wegen dem Ausfall von Richard. Und es war wichtig, dass wir die Niederländer auch schon in der Vorrunde geschlagen haben. Da bin ich auch schon von der 4. Bahn aus gestartet aber es ging da gar nicht gut raus, konnte aussen aber an allen vorbeifahren. Fürs Finale habe ich mich dann bereit erklärt, auch von gelb zu starten, ich aber nicht garantieren konnte, dass es wieder klappt. In der 2. Runde waren wir 3 Deutsche dann alle vorne und ich war mir meiner Sache dann schon sicher. Nach dem Ausfall von Theo kamen dann aber Dirk und Jannick. Wenn du auf dem Bike sitzt und du dir deiner Sache sicher bist, dann fährt man auch nicht mehr so risikobereit. Aber die Holländer sind auch 150% gefahren."
A-Finale: 1. Deutschland 55 Punkte (Riss 26, Kröger 19, Janoschka 10, Speiser 0); 2. Niederlande 53 (Pijper 22, Fabriek 19, de Jong 12 2, Siekema 0);
B-Finale: 3. Frankreich 46 (S. Tresarrieu 23, M. Tresarrieu 22, Ostyn 1, Lepinasse 0); 4. England 43 (Hurry 16, Phillips 11, Appleton 11, Hall 5); C-Finale: 5. Tschechien 35 (Schneiderwind 17, Wolff 11, Ondrasik 7, Cejka 0); 6. Finnland 37 (Kylmäkorpi 17, Laukanen 15, Mustonen 5, Lethinen 0).
Bei allen Rennen dieser Saison stand der neunfache Langbahn-Weltmeister Gerd Riss (Bad Wurzach/MSV Herxheim) auf dem Siegerpodest ganz oben. Für den Manager der deutschen Nationalmannschaft Josef Huckelmann stand es damit auch außer Frage, dass Riss bei der Langbahn-Team-WM am 16. August im niederländischen Eenrum wieder für Deutschland ans Startband rollt. „Er ist der entscheidende Mann und jedem Druck gewachsen", setzt Hukelmann auf die Routine des 44jährigen Rekordmeister, der selbst gerne seinen Platz einem jüngeren Fahrer überlassen hätte. „Für mich zählt in erster Linie der Einzel-Titel" macht Riss in seiner in der Fachzeitschrift Motorsport Aktuell erscheinenden Kolumne deutlich, dass der in Einzel-WM Führende eine Woche später beim WM-Lauf im Herxheim (23. August) der erneuten Titelverteidigung ein großes Stück näher kommen will.
„Wenn der DMSB (Deutscher Motor Sport Bund) nicht auf mich verzichten will, dann fahre ich" sagt Riss, warnt aber gleichzeitig davor, das deutsche Team als haushohen Favoriten zu sehen. Auf dem Papier scheint die Sache einfach zu sein: Zweimal wurde der Langbahn-Team-Wettbewerb bisher ausgetragen, zweimal holte sich Team Germany die Krone im Langbahnsport. Keine Frage: Mit Gerd Riss und Matten Kröger (Bokel) stellt das deutsche Nationalteam die derzeitige Nummer eins und Nummer vier der aktuell laufenden Einzel-Weltmeisterschaft. Unterstützt werden die beiden Routiniers, die auch bei den WM-Titeln 2007 und 2008 schon dabei waren, von Enrico Janoschka (Güstrow) und Youngster Richard Speiser (Börwang). Dennoch darf am 16. August ein heißer Ritt auf dem 640 Meter langen Grasbahn-Oval in Eenrum/Niederlande erwartet werden. Das liegt zum einen am Modus, nach dem sich die beiden punktbesten Teams für den Endlauf qualifizieren, dessen Ergebnis allein über den WM-Titel entscheidet und somit Spannung bis zum Ende garantiert. Zum anderen wird es das deutsche Team auf niederländischem Terrain nicht gerade einfach haben. „Wir haben sehr großen Respekt vor den Holländern", sagt Team-Manager Josef Hukelmann: „Die Vize-Weltmeister 2008 haben ein sehr ausgeglichenes Fahrerfeld und werden ihren Heimvorteil zu nutzen wissen. Die sind bis unter die Haarspitzen motiviert." Ähnlich sieht es auch Gerd Riss, der die deutsche Mannschaft erneut als Kapitän anführen wird: „Es wird sicher nicht einfach, da muss alles passen." 2004 wurde Riss in Eenrum Grasbahn-Vize-Europameister. 2009 wünscht er sich gegen die Konkurrenz aus Frankreich, Großbritannien, Finnland, Tschechien und die Niederlande jedoch möglichst einen „goldenen" Abschluss.
Auch im neunten Rennen der Saison blieb Gerd Riss weiterhin ungeschlagen. Auf der Pferderennbahn von Sandnes bei Stavanger hatte der Weltmeister bei allen fünf Durchgängen die Nase vorn und siegte mit 20 Punkten vor dem Lokalmatadoren Marius Rokeberg und Klaus Peter Gerdemann (Stukenbrock).
Hatte ich im Mai noch einen kleinen Anflug von Langeweile und klagte in meiner Kolumne über zu wenig Termine, hat sich das völlig geändert. Die letzten Wochen waren sehr turbulent, vor allem in
unserem Zimmergeschäft war so viel Arbeit, dass ich meine Rennpläne geändert habe, um wenigstens etwas Erholung zu finden.
Gerade bin ich unterwegs nach Norwegen, wo ich am Sonntag auf der wunderschönen Pferderennbahn in Sandnes bei Stavanger antreten werde. Dort waren wir letztes Jahr schon und haben einige herrliche
Tage zusammen mit Jostein Halforsen verbracht, der quasi das «nördlichste Mitglied» im Gerd-Riss-Fanclub ist. Der Fanclubvorsitzende Rolf Weder ist auch wieder mit von der Partie. Hingegen habe ich
das Rennen in Forssa am 8. August abgesagt. Der Aufwand wegen einem Rennen einen Mechaniker mit den Motorrädern nach Finnland hinaufzuschippern und selbst hinterher zu fliegen, ist einfach zu
gross.
Verständnis hatte Joachim Huckelmann in seiner Eigenschaft als Rennleiter des MSC Werlte, dass ich auf einen Start in Werlte zugunsten eines Kurzurlaubs verzichte, dafür hat er mich in seiner
Eigenschaft als Team-Manager für die Team WM in Eenrum festgenagelt. Ich hätte gerne einem jungen Fahrer Platz gemacht. Es gab ja immer wieder Diskussionen, die Alten würden den Jungen im Weg stehen,
und es ist ja auch so, wenn ich nicht fahren könnte oder aufhöre, dann muss es auch weiter gehen. Für mich zählt in erster Linie der Einzel-Titel, aber Huckelmann will nicht auf mich verzichten, also
fahre ich eben zusammen mit Matten Kröger, Enrico Janoschka und Richard Speiser in Holland.
Was mir im Moment grosse Sorgen bereitet, ist der neue Akrapovic Schalldämpfer, der laut FIM und DMSB ab 1.1.2010 Pflicht ist. Am Mittwoch habe ich einen der neuen Schalldämpfer zum Testen bekommen.
Ich habe schon von verschiedenen Leuten gesagt bekommen, dass sie auf dem Prüfstand einiges an Leistungsverlust festgestellt haben. Da wäre an sich nicht so schlimm, weil ja dann bei allen die
Leistung geringer ist. Ich befürchte aber eine Katastrophe auf die Fahrer zukommen, die sie teuer zu stehen kommen kann: Gerade auf der Langbahn sind wir, was die Temperaturen angeht, bei den Motoren
an der Grenze angelangt und mit den Umlenkungen im Schalldämpfer wird die Temperatur noch erheblich hoch gehen.
Ich habe DMSB-Vizepräsident Wolfgang Glas gesagt, ich kann den Auspuff auf den Prüfstand stellen, ich kann ihn im Training testen, aber der Renneinsatz ist wieder was ganz anderes. Und wer trägt dann
das Risiko, oder besser gesagt, wer zahlt einen eventuellen Schaden? Zudem, wo sollte ich denn freiwillig mit weniger Leistung den Schalldämpfer im Renneinsatz testen: Bei der Team-WM, beim
Langbahn-GP oder bei der DM in Mühldorf? Wie ich gehört habe, soll dem slowenischen Schalldämpfer-Monopolisten Akrapovic nur ein Speedwaymotorrad zur Verfügung gestanden haben. Ich befürchte, der
Langbahnsport stand gar nicht auf der Rechnung, den haben sie schlichtweg vergessen. Es ist für mich noch gar nicht absehbar, was auf uns Fahrer zukommen wird. Gleich nach meiner Rückkehr aus
Norwegen werde ich mich mit meinem Tuner Anton Nischler darum kümmern und dann weiter berichten.
Gerd Riss (44) ist mit sieben Einzel-Weltmeistertiteln und zwei Team-Weltmeisterschaften der erfolgreichste Langbahn-Fahrer aller Zeiten. Der Schwabe aus Bad Wurzach fuhr beinahe seine ganze
Karriere im Nebenberuf und ist hauptberuflich Zimmerermeister im eigenen Betrieb.
Der achte Sieg bei seinem achten Saisonstart - Gerd Riss (Bad Wurzach/MSV Herxheim) ist derzeit der dominierende Mann auf der Sand- und Grasbahn. Beim zweiten Lauf zur Langbahn-WM im südfranzösischen Marmandes siegte der neunfache Weltmeister mit 17 Punkten vor dem französischen Lokalmatador Stephane Tressarieu und dem Holländer Dirk Fabriek. In der WM-Gesamtwertung liegt Riss vor dem dritten WM-Lauf in Herxheim (23. August) nun bereits neun Punkte vor Fabriek und 16 Punkte vor dem Drittplazierten Matthias Kröger (Bokel), der in Frankreich nur den neunten Platz belegte.
Die 17 000 Zuschauer bei der in den Nationalfeiertag hineinreichenden Traditionsveranstaltung in Marmandes erlebten einen kuriosen Renntag. „Tagsüber war es bis zu 40 Grad heiß, die Bahn war so schlecht wie, nach dem Training war sie in der Kurve voller Rillen und Löcher. Wir Fahrer forderten noch einen richtigen Bahndienst, aber der Veranstalter walzte nur noch drüber“, berichtet Riss von den sich rasch wechselnden Rennbedingungen. Während es in den ersten drei Rennläufen noch kräftig staubte, ging danach der erste Regen nieder und sorgte für eine äußerst schmierige Oberschicht. Nach einem Laufsieg im ersten Durchgang gelang dem Titelträger dann kein guter Start und er landete auf Platz vier. „Danach änderte ich die Übersetzung und schaffte wiederum einen Laufsieg auf der schmierig und seifig gewordenen Piste bevor das Rennen wegen anhaltendem Regen unterbrochen wurde.“ Dann hörte der Regen auf, der vierte Durchgang wurde doch noch gefahren und wiederum sprang für Riss ein Laufsieg heraus. Als dann die Vorbereitungen für die Auslosung der Startplätze liefen, versank das Renngelände in Marmande endgültig im Regen. Ein heftiges Gewitter setzte die Bahn völlig unter Wasser, das Rennen abgebrochen und der Stand nach vier Durchgängen gewertet.
Ergebnis 2. Lauf zu Langbahnweltmeisterschaft in Marmandes/Frankreich
1.Gerd Riss (D, 17 Punkte); 2. Stephane Tressarieu (F,17); 3. Dirk Fabriek (NL,16); 4. Richard Speiser (D,15); 5. Jannick de Jong (NL,13), 6. Joonas Kylmäkorpi (FL,13); 7. Theo Pijper (NL, 13), ; 8. Paul Cooper (GB,13); 9. Matthias Kröger (D,12); 10. Richard Hall (GB,12); 11. Mathieu Tressarieu (F,11); 12. Glen Phillips (GB,11); 13. Stephan Katt (D,6); 14. Alessandro Milanese (I,4); 15. Richard Wolff (CZ,3), 16. Phillippe Ostyin (F, 3), 17. Zdenek Schneiderwind (CZ,0), 18. Jerome Lespniasse (F,0), 19. Jörg Tebbe (D,0)
WM - Stand nach 2 von 5 Läufen
1. Gerd Riss D (30/17) 47 Punkte
2. Dirk Fabriek NL (22/16) 38
3. Matthias Kröger D (19/12) 31
4. Stephane Tresarrieu F (12/17) 29
5. Glenn Phillips GB (17/11) 28
6. Jonas Kylmäkorpi Fin (14/13) 27
7. Jannick de Jong NL (12/13) 25
8. Theo Pijper NL (19/3) 22
9. Richard Hall GB (9/12) 21
10. Matthieu Tresarrieu F (6/11) 17
11. Jörg Tebbe D (17/0) 17
12. Alessandro Milanese I (12/4) 16
13. Richard Speiser (D) (N/15) 15
14. Paul Cooper GB (1/13) 14
15. Andrew Appleton GB (14/N) 14
16. Bernd Diener D (9/N) 9
17. Richard Wolff CZ (3/3) 6
18. Stephan Katt (D) (N/6) 6
19. Pavel Ondrasik CZ (5/N) 5
20. Zdenek Schneiderwind CZ (5/0) 5
21. Philippe Ostyn (F) (N/3) 3
Die weiteren WM Läufe:
23.08. Herxheim/D, 5.09. Morizes/Frankreich, 12.09. Vechta/D
Zweibrücken - Von einem schweren Sturz überschattet war das gestrige 53. internationale Zweibrücker Grasbahnrennen des Motorsportclubs Zweibrücken: Im 23. Lauf berührten sich in der zweiten Kurve die Motorräder der internationalen Solofahrer Manfred Knappe, Andrew Appleton und Daniel Bacher, so dass alle drei Fahrer schwer stürzten.
Rund 5500 Zuschauer hatten auf der gut besuchten Zweibrücker Rennwiese die Kollision mit angesehen. Während der ärztlichen Versorgung der drei Fahrer war das Rennen zunächst für eine Stunde unterbrochen. Daniel Bacher hatte sich bei dem Sturz so verletzt, dass er mit schwersten Kopf- und Brustverletzungen per Rettungshubschrauber in die Homburger Uniklinik geflogen wurde. Knappe und Appleton wurden mit „mittelschweren Verletzungen" in die beiden Zweibrücker Krankenhäuser gefahren.
Unter dem Schock des schweren Unfalls setzten sich Fahrer und Verantwortliche kurz darauf zusammen, und entschieden sich nach neun Rennen für einen Abbruch des Renntags. Zum Gesundheitszustand von Bacher hieß es gestern Abend, er habe keine schweriegenderen Kopf- oder Wirbelsäulenverletzungen.
Bis zum Abbruch hatte der beste Langbahnfahrer aller Zeiten, Gerd Riss aus Bad Wurzach im Allgäu, einmal mehr seine Ausnahmestellung untermauert. Beide Vorläufe gewann Riss souverän jeweils vor Stephan Katt aus Neuwittenbek in Norddeutschland. In der Gesamtwertung Dritter wurde bis dahin der gestürzte Daniel Bacher aus Baindt.
Das Rennen um die Silberne Rose" der Stadt Zweibrücken fiel nach dem Abbruch ebenfalls aus. „Der Rennabbruch war unumgänglich", meinte Gerd Riss hinterher. „Wenn man fast jedes Wochenende einen so
engen Kontakt unter den Fahrern hat, kann man nach so einer schweren Sturzverletzung nicht einfach so weiterfahren. Die Belastung im Kopf ist einfach zu groß", sagte der 44-Jährige.
In der Geschichte des Zweibrücker Grasbahnrennens war es der erste Rennabbruch wegen eines Sturzes. „Mir wären natürlich fünf Läufe auch lieber gewesen als nur zwei. Es gehen ja auch Punktprämien
verloren", sagte Riss. „Auf der Bahn müsste auch mal etwas gemacht werden. Es sind einfach zu viele Löcher drin. Es gibt nur eine richtig gute Linie", fand Riss hinterher....
Die Konkurrenz hat ausschließlich die Rückennummer gesehen: Gerd Riss (Bad Wurzach) war beim WM-Auftakt der Langbahn-Einzelweltmeisterschaft nicht zu schlagen. Mit großer Überlegenheit gewann der amtierende Weltmeister den ersten von fünf WM-Läufen.
(Marienbad/swe) Mit der Empfehlung von fünf Siegen bei fünf Rennen reiste der neunfache Weltmeister ins tschechische Marienbad. Im Training hatte Riss noch Probleme mit der schwierig zu befahrenden 1000-Meter-Bahn und stieg auf den Ersatzmotor um. Die Unsicherheit war nach den ersten Läufen schnell dahin: "Ich war selbst überrascht, dass ich so überlegen war."
Der neunfache Weltmeister gewann alle vier Vorläufe, das Halbfinale und das Finale mit deutlichem Abstand zur Konkurrenz und schaffte damit die Maximalpunktzahl von 30 WM-Punkten. Platz zwei belegte der letztjährige WM-Dritte Dirk Fabriek (Niederlande, 22 Punkte), auf Rang drei kam Matten Kröger (Bokel/19 Punkte).
Durch die geänderte Wertung, bei der die Punkte aller Läufe aufaddiert werden, sicherte sich Riss bereits im ersten WM-Lauf ein gutes Punktepolster für die noch ausstehenden beiden Läufe in Frankreich und die Grand-Prix-Rennen in Herxheim und Vechta. Rückschlüsse lassen sich laut Riss auf den Ausgang der verbleibenden Grand Prix aber nicht ziehen: "Das kann beim nächsten Mal auch wieder anders sein, zumal die Bahn in Marmande kürzer ist und die Piloten im Vorteil sind, die auch Speedway fahren."
Beim bislang letzten Grand Prix in Marmande vor zwei Jahren belegte Riss Rang zwei. Vor dem zweiten WM-Lauf wird der 44-Jährige noch ein Rennen in Zweibrücken bestreiten: "Das wird 2009 mein erstes Rennen auf Gras sein und auf der 560-Meter-Bahn auch ein perfektes Training für Marmande."
Der amtierende Weltmeister Gerd Riss /(Bad Wurzach/MSV Herxheim) war am Samstag, 20. Juni, beim Auftakt der Langbahn-Weltmeisterschaft im tschechischen Marianske Lazne (Marienbad) der dominierende Fahrer. Er gewann überlegen alle seine sechs Läufe und siegte vor dem Niederländer Dirk Fabriek und Matthias Kröger (Bokel).
Im Training hatte ich Probleme, weil die Bahn sehr schwierig zu fahren war, zudem musste ich auf meinen Ersatzmotor umsteigen. Das machte mich doch etwas unsicher vor dem ersten Start. Aber die Sorgen waren nicht berechtigt. Ich fühlte von Lauf zu Lauf immer besser, der GM-Motor von Anton Nischler lief wie ein Uhrwerk und ich konnte alle Läufe so souverän wie lange nicht mehr gewinnen, freute sich der neunfache Weltmeister über den gelungenen WM-Einstieg.
Da nach der neuen WM-Wertung die gefahrenen Punkte der einzelnen Wertungsläufe aufaddiert werden, konnte Riss sich auch in der WM-Wertung mit einem
komfortablem Vorsprung an die Spitze setzen . Vor den weiteren WM-Läufen in Frankreich (Marmande, 13. Juli), Herxheim (23. August), im südfranzösichen Morizes (5.
September) und Vechta (12. Sepember) liegt Riss mit 30 Punkten vor Fabriek (22) und Kröger (19) in Führung.
Ergebnis Langbahn WM-Marienbad :
1. Gerd Riss D (5,5,5,5,5,5) 30 Punkte
2. Dirk Fabriek NL (3,4,4,4,3,4) 22
3. Matthias Kröger D (2,4,4,5,1,3) 19
4. Glenn Phillips GB (4,3,4,3,1,2) 17
5. Theo Pijper NL (3,5,3,4,3,1) 19
6. Jörg Tebbe D (5,5,A,3,4,0) 17
7. Andrew Appleton GB (1,3,5,A,5) 14
8. Jonas Kylmäkorpi Fin (4,4,2,A,4) 14
9. Alessandro Milanese I (5,3,3,1,A) 12
10. Jannick de Jong NL (1,2,2,5,2) 12
11. Stephane Tresarrieu F (A,3,5,2,2) 12
12. Richard Hall GB (4,2,1,2,A) 9
13. Bernd Diener D (3,A,3,3) 9
14. Matthieu Tresarrieu F (0,1,1,4) 6
15. Pavel Ondrasik CZ (2,1,2,0) 5
16. Zdenek Schneiderwind CZ (2,1,0,2) 5
17. Richard Wolff CZ (1,0,1,1) 3
18. Paul Cooper GB (A,0,0,1)
SEIBRANZ - Fünf Rennen hat Gerd Riss in der noch jungen Saison absolviert. Fünf Mal stand er am Ende ganz oben. Am kommenden Samstag bestreitet der Seibranzer Motorradsportler in
Marienbad (Tschechien) den ersten von insgesamt fünf WM-Läufen. SZ-Mitarbeiterin Susi Weber hat sich mit dem neunfachen Weltmeister im Vorfeld unterhalten.
SZ: Herr Riss, die bisherige Saison kennt nur einen derart dominierenden Fahrer. Die Konkurrenz fand bislang keine Mittel, Sie zu stoppen. Was macht Sie derart schnell?
Gerd Riss: Ich habe über den Winter Gewicht reduziert, mich körperlich so gut vorbereitet wie noch nie. Ich fühle mich absolut fit. Auch technisch haben wir noch einmal einiges ver-bessert. Bislang
waren die Veränderungen von Erfolg gekrönt.
SZ: Mit dem Grand Prix von Marienbad beginnt nun am Samstag die Einzelweltmeister. Sie gelten erneut als Top-Favorit. Die Devise kann ja eigentlich nur Titelverteidigung lauten,
oder?
Riss: Natürlich trete ich an, um zu gewinnen und um meinen Titel zu verteidigen. Sicherlich gibt es aber neben mir mit den Holländern Theo Pirper und Dirk Fabriek und dem Finnen Joonas Kylmäkorpi und
aus dem deutschen Lager auch noch andere Favoriten. Im vergange-nen Jahr bin ich in Marienbad Zweiter geworden. Die 1000-Meter-Bahn dort ist nicht einfach zu fahren. Entgegenkommen dürfte mir das für
dieses Jahr veränderte System, bei dem die Vorlaufpunkte in den Endlauf mitgenommen werden und nicht nur das Endlaufergebnis zählt. Damit wird auch beständige Leistung belohnt.
SZ: Ihr Konkurrent und WM-Teilnehmer Jörg Tebbe hat sich am vergangenen Sonntag mit den Worten "Ich habe mir nichts vorzuwerfen, er war einfach zu schnell" für seinen zweiten Platz hinter
Ihnen entschuldigt. Fünf Rennen, fünf Siege - ein gutes Omen für den WM-Start?
Riss: Auf jeden Fall. Nach den gewonnenen offenen Rennen in Dingolfing, Herxheim, Platt-ling, Altrip und Harsewinkel gehe ich die Weltmeisterschaft mit einem guten Gefühl an. Die bisherige Saison
verlief praktisch perfekt und ich habe eine super Form. Ich bin zuversichtlich und weiß doch, dass jedes Rennen seine eigenen Gesetze hat. Auf so manchen Fahrer werde ich in Marienbad erstmals in
dieser Saison treffen. Es bleibt also auf alle Fälle abzuwarten, wie sich die Konkurrenz schlagen wird.
Die Langbahn-Weltmeisterschaft startet am kommenden Wochenende. Der Deutsche Meister Sirg Schützbach sieht Riss in der Favoritenrolle. Artikel lesen
Harsewinkel (WB). Im Wohnzimmer lebt es sich doch immer noch am gemütlichsten. Kein Wunder also, dass sich Gerd Riss in seiner Stube, dem Harsewinkeler Emstalstadion, gestern wieder so richtig wohl fühlte. Zwei Rennen, zwei Siege - bis zum Regen war der Oberschwabe nicht zu schlagen.
Die Show des achtmaligen Weltmeisters wollten jedoch nur gut 1000 Motorsport-Liebhaber mitverfolgen. »Ich weiß nicht, warum die Menschen nicht nach Harsewinkel kommen. Mir gefällt es immer wieder gut hier«, rätselte auch der 44-jährige Riss über den vermutlichen Negativrekord.
Am Fahrerfeld konnte es zumindest nicht liegen, denn das war wie immer für MSC-Verhältnisse hochkarätig besetzt. »Wir haben immer Glück, dass uns die Top-Fahrer so entgegenkommen mit ihrer Planung«, erklärte Rennleiter Franke Lorke. Neben Riss als den Super-Star der Szene hatten schließlich auch Vize-Weltmeister Glen Philipps und Team-Weltmeister Stephan Katt »Kattman« ihre Rennbouliden im Harsewinkeler Fahrerlager geparkt.
Sportlich konnten sie den großen Champion Gerd Riss jedoch nicht im Ansatz gefährden. Gleich im ersten Rennen des Tages schoss der zweifache Familienvater vom Start weg und hatte schon in der ersten Kurve des 820 Meter langen Ovals fünf Meter zwischen sich und die Konkurrenz gelegt. Es wurde wie wenige Minuten später in seinem zweiten Rennen ein klassischer Start-Ziel-Sieg.
Nur ein Mal sah Riss die schwarz-weiß karierte Zielflagge nicht als erster - da musste er wegen des Regelwerks jedoch aussetzen. In seine Rolle schlüpfte da Jörg Tebbe, der später auch Gesamtzweiter der A-Lizenz wurde. »Ich habe mir nichts vorzuwerfen, er war einfach zu schnell«, resümierte der Emsländer Tebbe mit Blick auf Seriensieger Riss.
»Ich habe momentan eine super Form. Ohne angeben zu wollen, glaube ich, dass ich auch die weiteren Läufe gewonnen hätte«, sagte der bescheidene Schwabe. »Die Bahn liegt mir natürlich auch besonders gut. Es ist eine wunderschöne Atmosphäre hier und die Qualität der Strecke kann sich auch sehen lassen«, fügte Rennmeister noch ein Lob für den Veranstalter hinzu.
"Die Wettbewerbe werden nach zwei oder da, wo es möglich ist, nach drei Läufen gewertet, und alle Fahrer bekommen anteilig ihr Geld", schlug die Rennleitung vor. Nach kurzem Zögern stimmten die
Aktiven zu: "Aber nur, wenn wir nächstes Jahr wieder hier starten dürfen." Eine Bedingung, die Hanhart und Flaßkamp ohne Weiteres akzeptierten: "Die Fahrer brauchen uns, aber wir Veranstalter
brauchen auch die Fahrer, um weiterzumachen."
Abgehakt war das Regenrennen für die beiden aber noch nicht: "Wie reagieren die Zuschauer? Die haben schließlich vollen Eintritt bezahlt?" Rückzahlungsforderungen hätte sich der MSC bei der ohnehin spärlichen Einnahme nicht leisten können. Der achtmalige Weltmeister Gerd Riss sollte den 1.204 hartgesottenen Sandbahnfans auf der ungemütlich gewordenen Naturtribüne erklären, warum nichts mehr fuhr.
Der ungekrönte "König des Emstalstadions" musste aber gar nicht ans Mikrophon. Das fachkundige Publikum hatte längst kapiert, was Sache war. Schließlich hatten alle im Stadion gerade erst den Atem
angehalten, als Nick Lourens im vierten Lauf der nationalen Soloklasse klar führend, spektakulär stürzte. "Die Bahn war so seifig, dass das Hinterrad einfach weggerutscht ist", erklärte der Holländer
sein unbeschadet überstandenes Missgeschick. "Angst hatte ich aber nur, dass die anderen direkt hinter mir sind und über mich drüberfahren."
Ohne Folgen war auf der wegen des Regens schwierig zu fahrenden Bahn auch der zweite Sturz des Tages geblieben. Stefan Brandhöfer/Stefan Peters touchierten bei einem Überholmanöver den Seitenwagen
von Markus Brandhöfer/Corinna Günthör und überschlugen sich mit ihrem Gefährt. Peters blieb einen Moment benommen an der Bande liegen, ging dann aber unter dem Beifall des Publikums zu Fuß ins
Fahrerlager und stand beim übernächsten Lauf wieder am Start: "Glück gehabt, aber aufhören gibt es nicht."
Keine Probleme mit dem Emstalstadion hatte wie immer Gerd Riss. "Woanders hätte erst gar nicht gefahren werden können", lobte der Bad Wurzacher die Veranstalter, als er seine beiden Läufe überlegen
gewonnen hatte. "Der Gerd hat im Frühjahr aber auch 15 Kilogramm abgenommen", erklärte seine Frau Diana derweil die überragende Fitness des 44-Jährigen, der nächste Woche inTschechien in die
WM-Saison einsteigt.
Ebenso überlegen wie Riss in die internationale beherrschte Thorsten Haupt die nationale Soloklasse mit drei Siegen in drei Läufen. "Trotzdem, hier kann man nicht mehr fahren, denn hinter dem Ersten
sieht keiner mehr was." Auch weil der Großfehner so oder so gewonnen hätte, gab es keinen Protest gegen den Abbruch. Selbst Karl Keil/Berit Tralau, die um den Sieg im Seitenwagenrennen kamen, weil
ihr guter 3. Lauf gestrichen wurde, mochten "bloß nichts mehr riskieren."
Wertung Internationale Soloklasse:
1. Gerd Riss 10 Punkte
2. Jörg Tebbe 9
3. Stephan Katt 7
4. Matten Kröger 5
5. Glen Philips 4
6. Jan Pape 3
7. Christian Hülshorst 1
8. Jannick de. Jong 0
9. Marcel Dachs 0
10. Bernd Diener 0
Viertes Rennen, vierter Sieg. Die Serie von Rekordweltmeister Gerd Riss wird, neun Tage vor dem WM-Start, langsam unheimlich. Auf der asymetrischen Sandbahn von Altrip fuhr er, ohne sich besonders
anzustrengen, ein sicheres Maximum heraus und gewann deutlich vor Jörg Tebbe und dem strahlenden Drittplazierten Matthias Kröger.
Im Prestigerennen um den «Goldenen Römer» loste Riss die Aussenbahn: «Ich habe gesehen, dass es dort stocktrocken war und hätte eigentlich garnicht rausfahren müssen.» Riss fuhr raus, bog prompt als
Fünfter in die erste Kurve ein und kassierte dann noch Stephan Katt und Bernd Diener. Wenige Zentimeter hinter Matten Kröger kam er ins Ziel.
Kröger hatte den Start gewonnen, aber vorne fuhr Jörg Tebbe, der sich als 15. Fahrer in die Liste der Römer-Gewinner eintrug: «Nach dem zweiten lauf habe ich die Übersetzung geändert und dann kamen
sofort zwei Laufsiege. Sicher hat Gerd im Römer-Lauf den schlechtesten Startplatz gelost, aber vor dort aus habe ich auch ein Rennen gewonnen», so der Dohrener.
In der Punktewertung verfehlte Bernd Diener Platz 3 nur durch die schlechtere Majorität der Plätze gegen Laufsieger Kröger.
Ziemlich von der Rolle waren die WM-Mitfavoriten Philipps und Appleton, aber auch Bergringsieger Enrico Janoschka.
Den dritten Sieg beim seinem dritten Saisonstart feierte der amtierende Langbahnweltmeister Gerd Riss beim Internationalen Sandbahnrennen in Plattling. In allen vier Vorläufen siegte Riss in dem hochkarätig besetzten Rennen. "Ich hoffe, es hat den Zuschauern gefallen, ich habe es ja für sie auch etwas spannend gemacht", konnte der Routinier über zwei nicht gerade optimal verlaufende Starts nach dem Rennen lachen. " In den Vorläufen hatte er einmal gegenüber Andrew Appleton am Start das Nachsehen, konnte aber noch in der ersten Runde wieder die Rangordnung herstellen.Dennoch stand der Gesamtsieg noch einmal auf der Kippe. Zwar hatte Riss alle Vorläufe gewonnen, aber die bis dahin gesammelten 20 Punkte waren lediglich für die Qualifikation für das Tagesfinale wichtig, und dort zählte nur der Einlauf. So versuchte der Niederländer Theo Pijper mit einem Rollstart das Rennen für sich zu entscheiden. "Wir standen alle noch als er schon losfuhr, und hat das nachher auch eingestanden. Bei mir war es egal, denn ich hab ihn ja wieder überholen können, aber die anderen waren damit benachteiligt", hatte Riss eigentlich erwartet, dass der Schiedsrichter den Start wiederholen lässt.
Ergebnis:
1. Gerd Riss (D,20 Vorlaufpunkte), 2. Theo Pijper (NL, 16), 3. Bernd Diener (D, 11), 4. Stephan Katt (D,17), 5. Glenn Phillips (GB, 6), 6.Dirk Fabriek(NL,14), 7. Herbert Rudolph(D, 6), 8. Jörg Tebbe (D,6), 9. Matten Kröger(D, 9), 10. Andrew Appleton (GB,9), 11. Sirg Schützbach (CH,4) 12. Roy Klaassens (NL,1), 13. Manfred Knappe (D,1).
Den ADAC-Goldhelm vom Deutschland sicherte sich beim Internationalen 109. Sandbahnrennen in Herxheim überlegen der amtierende Weltmeister Gerd Riss (Bad Wurzach). Der 44jährige Routinier war der dominierende Mann des Tages und siegte mit 24 Punkten vor Stephan Katt (Neuwittenbeck, 18 Punkte) und Sirg Schützbach (Baindt, 17 Punkte). Nur in den Vorläufen gab Gerd einen Punkt ab. "In Herxheim gelingen mir die Start einfach nicht so wie ich es mir vorstelle" meinte Gerd Riss, der aber mit dem schnellen Nischler-GM die Konkurrenz klar im Griff hatte und auchmit 122,08 km/h die schnellste Fahrt des Tages für sich verbuchen konnte.
Neunmal ist Motorsportler Gerd Riss Weltmeister geworden. Neunmal war Herbert Stehmer mit dabei. Der 50-jährige Seibranzer ist Mechaniker und Freund und seit 30 Jahren an der Seite des Weltmeisters. „Er weiß einfach, was er zu tun hat und er genießt mein volles Vertrauen“, sagt Gerd Riss über den Mann im Hintergrund.
Von unserer Mitarbeiterin Susi Weber
Alle Welt kennt Herbert Stehmer unter seinem Spitznamen „Hepper“. Warum dem so ist, weiß keiner so ganz genau. Dass er aber ein Händchen hat für alles, was motorisiert ist, das wusste man in und um Seibranz schon vor vielen, vielen Jahren. Freunde und Bekannte kamen mit ihren defekten Mopeds oder Automobilen zu ihm. „Hepper“ wusste immer Rat. Ebenso war er von Jugendbeinen an bei Motorsportveranstaltungen unterwegs. Kurze Zeit war er sogar selbst aktiv. 1979 sind Gerd Riss und Herbert Stehmer über Skijöringrennen und Riss’ Vater Paul, der damals Bergrennen fuhr, enger zusammen gekommen. „Gekannt haben wir uns eigentlich schon immer“, sagt Stehmer. Ende der 70er-Jahre - das war jedoch der Beginn einer tieferen Freundschaft und einer Fahrer-Mechaniker-Beziehung, die auch in der Szene in ihrer Langlebigkeit ihresgleichen sucht. Gemeinsam haben sie den Führerschein gemacht, gemeinsam waren sie fortan unterwegs. 1981 startete Gerd Riss seine Bahnsportlaufbahn. An seiner Seite: Herbert Stehmer. „Ich habe einfach Spaß daran gehabt“, sagt er. Das Wissen um die speziellen Eigenheiten der Motoren, um Übersetzungen und Abstimmungen hat sich „Hepper“ selbst angeeignet. Was er Anfang der 80er-Jahre allenfalls ahnen, aber nicht wissen konnte, war jenes Ausmaß, das die Riss’sche Laufbahn annahm. 1983 war der damals 18-Jährige bereits Deutscher Speedway Mannschaftsmeister und Deutscher Juniorenmeister, ein Jahr später startete er erstmals bei der Langbahn-Weltmeisterschaft und war auf Anhieb Sechster. Damit ging es auch hinaus in die weite Welt - Neuseeland, Australien, Russland, ganz Europa. „Damals, als ich noch Speedway gefahren bin, waren es 50 bis 60 Rennen pro Jahr und 50000 bis 60000 Kilometer, die wir im Auto verbrachten“, sagt Riss. „Hepper“ übernahm nicht selten die Nachtschicht auf der Autobahn, damit der Meister schlafen konnte. Vom ersten WM-Titel 1991 bis zur Doppelweltmeisterschaft (Einzel und Team) 2008 war Herbert Stehmer bei allen Weltmeisterschaften dabei, bei denen Gerd Riss am Ende ganz oben auf dem Podest stand. „Es sind viele Erfolge gut gewesen“, zieht Stemmer Bilanz: „Der erste Titel allerdings war der schönste.“ Ungezählte Abende sind in der Weltmeisterschaftswerkstatt seit 30 Jahren verbracht worden. Während der Saison wird „mindestens dreimal in der Woche“ geschraubt und gewartet und sehr viel Freizeit investiert. Riss und Stehmer verstehen sich blind und meist auch ohne große Worte. Riss schätzt an seinem „Schmierer“ die Erfahrung und Präzision: „Er macht keine Fehler. Um die Maschine brauche ich mich beim Rennen nicht zu kümmern.“
Seit 2002 hat Stehmer mit Mechaniker Wolfgang „Uetze“ Anke Unterstützung bekommen. Seither ist Gerd Riss auch nicht mehr auf der kurzen Speedwaybahn sondern fast ausschließlich auf dem Langbahnoval und einigen Grasbahnen unterwegs. Die Anzahl der Rennen ist dadurch weniger geworden, die Zahl der zu Hause verbrachten Tage und Wochenenden auch für Stehmer mehr. Die Kinder Markus (31) und Marion (20) sind inzwischen erwachsen, Ehefrau Angelika ist der Weltmeister-Mechaniker dankbar: „Ohne sie wäre das alles so nicht gegangen.“ Wenn Riss eines Tages den Stahlschuh an den Nagel hängt, wird auch für Stehmer das Ende einer langen Zeit im Bahnsport gekommen sein. Schon aus purer Loyalität: „Ich würde nie zu einem anderen Fahrer wechseln.“ Die Freundschaft und das technische Know-how, das sich beide gemeinsam über drei Jahrzehnte erarbeitet haben, werden damit einmalig bleiben.
Was ist los im Langbahnsport? Ich bin ja nun schon lange dabei, aber so einen dünnen Terminkalender im Mai hatte ich noch nie. Nach dem späten Saisonauftakt in Dingolfing am 1. Mai ist mein
nächstes Rennen erst am 21. Mai in Herxheim. Dann sind nur noch Plattling (24. Mai) und Altrip (11. Juni) fix, bevor die WM am 20. Juni in Marienbad losgeht. Harsewinkel steht zwar am 14. Juni im
Kalender, da habe ich angefragt, aber auf einen Rückruf warte ich heute noch. Einige Rennen mehr vor der WM wären nicht schlecht, so muss ich es halt mit meiner Erfahrung wieder ausgleichen.
Die ersten Langbahnmeter wollte ich eigentlich in Herxheim zurücklegen, das hat aber nicht geklappt. Beim ersten Termin konnte ich zeitlich nicht, am Vortag des Speedway-Länderkampfes regnete es so
stark, dass ich morgens kurzfristig umdisponierte und nach Mühldorf zum Training fuhr. Dort lief es gut, mit den überarbeiteten Fahrgestellen und den von Zupin eigens geänderten
Stossdämpfereinstellungen kam ich gut zurecht und fühlte mich noch aus einem anderen Grund sauwohl: Über Winter habe ich mit einer Spezialdiät und einer geänderten Ernährung einige Pfunde verloren,
die sich in den letzten Jahren angesammelt hatten. Und mit diesem «Zusatzgewicht» war ich auf den großen Langbahnen wie Herxheim, Pfarrkirchen oder Mühldorf gegenüber den leichtgewichtigen
Konkurrenten doch erheblich im Nachteil. Jetzt fühle ich mich viel wohler und, als ich in Dingolfing von Tuner Anton Nischler auch noch meinen GM-Motor vom DM-Finale in Pfarrkirchen erstmals wieder
einsetzen konnte, ging die Post ab.
Nach zwei Runden hatte ich so viel Vorsprung vor der Konkurrenz, dass ich das Feld kontrollieren konnte. Ich glaube, für den Endlauf hat man mir dann bewußt den schlechtesten Startplatz zugewiesen,
um die Sache interessanter zu machen. Wenn du mit diesem Gefühl und dem Bewußtsein nur noch einen Punkt für den Gesamtsieg zu brauchen, ans Startband rollst, ist es vorprogrammiert, dass letztlich
kein Laufsieg rauskommt. So war es denn auch, es gewann Richard Speiser den Endlauf vor Bernd Diener und mir. Schade, dass er nur einen Tag später in Italien so schwer stürzte. Ich wünsche ihm, dass
nichts zurückbleibt, und er nicht die WM absagen muss.
Meinen Sieg von Dingolfing darf man nicht überbewerten. Gerade von den Engländern Andrew Appelton und Glenn Phillips hatte ich mehr erwartet, und bei der WM werden sie sich sicherlich in anderer Form
sein. In Herxheim wird die Sache schon wieder anders aussehen. Ich freue mich bereits jetzt auf die Gelegenheit, erstmals dort meinen neuen Spitzenmotor einzusetzen und die Einstellungen für den
WM-Lauf auf der gleichen Bahn am 23. August vornehmen zu können. Das werden natürlich die anderen GP-Fahrer auch tun und deshalb wird Herxheim die erste richtige Standortbestimmung werden.
Gerd Riss (44) ist nicht nur der erfolgreichste deutsche Bahnrennfahrer, sondern mit 7 Einzel-WM-Titeln und 2 Mannschafts-Weltmeisterschaften auch erfolgreichster Langbahnfahrer aller Zeiten. In
beiden WM-Disziplinen verteidigt er 2009 seine Titel.
SEIBRANZ - 2008 hat für Langbahn-Champ Gerd Riss mit zwei gewonnenen Weltmeistertiteln zu den erfolgreichsten Saisonen gehört. Mit einem Sieg in Dingolfing startete der 44-jährige Seibranzer in seinen 29. Motorsport-Frühling. SZ-Mitarbeiterin Susi Weber hat sich mit Gerd Riss über Vorbereitung, Saisonauftakt und Ziele unterhalten.
SZ: Den „Silbernen Schwammerling 2009“, die Trophäe des Internationalen Sandbahnrennens in Dingolfing, haben Sie am 1. Mai in überzeugender Manier gewonnen. Bedeutet ein solcher Sieg bei einer Sammlung von neun Weltmeisterschaften überhaupt noch etwas?
Riss: Selbstverständlich. Zum einen ist es Ziel eines jeden Sportlers, zu siegen. Zum anderen ist das erste Rennen der Saison immer ein Stelldichein. Man sieht, was die eigene Vorbereitung gebracht und was sich bei der Konkurrenz über den Winter getan hat. Auf der 850-Meter Sandbahn in Dingolfing konnte ich meine vier Vorläufe und das Halbfinale gewinnen. Im Endlauf reichte ein dritter Platz hinter Richard Speiser und Bernd Diener zum Gesamtsieg. Ich bin also sehr zufrieden. Zumal in Dingolfing einiges vertreten war, was national und international Rang und Namen hat.
SZ: Stichwort Vorbereitung. Wie lief es denn da?
Riss: Körperlich habe ich mich mit joggen und Motocross vorbereitet, technisch nach dem Ausfall bei der Deutschen Meisterschaft in Pfarrkirchen im vergangenen Jahr mit einem neuen Motor, der sehr gut geht, aufgerüstet. Den Winter haben wir auch genutzt, um das Fahrwerk zu überarbeiten.
SZ: Rund 20 Rennen stehen einschließlich der Grand Prix Läufe für die Weltmeisterschaft und die Team-Weltmeisterschaft stehen auf dem Programm. Sind die Saisonziele gesetzt?
Riss: Es wäre natürlich schön, die WM-Titel zehn und elf einzufahren. In der Einzelweltmeisterschaft gilt es 2009 fünf Grand Prix zu bestreiten. Die Konkurrenz ist groß und Beständigkeit in den WM-Rennen gefragt. Bei der Langbahn-Team-Weltmeisterschaft müssen wir in diesem Jahr in Eenrum/Niederlande auf Titelverteidigungskurs gehen, also ausgerechnet im Land des neben Deutschland größten Mitfavoriten und amtierenden Vizeweltmeisters. Was am Ende heraus kommt, werden wir sehen. Was die freien Rennen betrifft, steht als nächstes der Christi Himmelfahrts-Klassiker in Herxheim/Pfalz an. Den Silberhelm des ADAC Pfalz konnte ich bereits zehnmal gewinnen. Herxheim ist eine Bahn, die mir liegt und die in diesem Jahr im August auch noch Austragungsort eines Grand Prix sein wird. Generell das wichtigste Saisonziel ist aber wie immer dasselbe und heißt: unfallfrei über die Runden zu kommen.
Einen überlegenen Sieg konnte Gerd Riss beim Saisonauftakt in Dingolfing einfahren. Alle Vorläufe gewann er vom Start weg und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. "Im Endlauf hatte ich den schlechtesten Startplatz 2 zugewiesen bekommen. Das ist der Platz direkt auf der Ideallinie, die nach den ganzen Rennläufen schon arg in Anspruch genommen war. Ich kam in nur als Dritter weg, und da ich ja ohnehin nur einen Punkt für den Gesamtsieg brauchte, hab ich die Ernte ohne Risiko eingefahren", lautete Gerds Kommentar nach dem Rennen.
Ergebnis:
1. Gerd Riss D (5,5,5,5,5,3) 28
2. Richard Speiser D (4,3,5,4,4,5) 25
3. Bernd Diener D (4,5,A,5,4,4) 22
4. Andrew Appleton GB (2,4,4,2,5,2) 19
5. Jörg Tebbe D (5,3,3,4,2,1) 18
6. Daniel Bacher D (3,4,4,3,3,0) 17
7. Herbert Rudolph D (A,A,3,3,3) 9
8. Glenn Phillips GB (3,1,A,2,2) 8
9. Marcel Dachs D (2,2,1,1,1) 7
10. Zdenek Schneiderwind CZ (A,2,2,0,1) 5
11. Manfred Knappe D (1,0,2,1,0) 4
12. Henry van der Steen NL (0,1,0,0,0) 1
Auf einer Pressekonferenz in Prag wurden heute die Vorbereitungen für den WM-Lauf am 20. Juni vorgestellt. "Die Strecke wird so gut sein wie im letzten Jahr" wurde ebenso angekündigt, wie die Tatsache, dass das Fahrerfeld vom Aushängeschild des Langbahnsports, dem siebenmaligen Weltmeister Gerd Riss angeführt wird.
"Die Vorbereitungen für das Rennen laufen praktisch das ganze Jahr.
Auch wenn das Rennen erst im Juni ist, arbeiten wir jetzt schon an der Bahn", sagte der Organisator von Bohumil Kořínek.Chancen für einen Heimsieg rechnet sich natürlich auch Zdenek Schneiderwind
aus, der im letzten Jahr den Vierten Platz belegte beim Heimrennen belegte: "In diesem Jahr habe ich eine Wild Card für die ganze Saison
und ich hoffe, dass es zu einem besseren Ergebnis reicht, als dem 18. Platz im WM-Endklassement im letzten Jahr".
Am Tag vor dem Rennen wird in Marienbad eine Roadshow stattfinden. Das Rennen selbst startet am 20. Juni um 13 Uhr. Der Eintitt kostet 200 Tschechische Kronen (Umrechnungskurs am 11.3. : 7,37 Euro). Kinder unter 15 Jahren haben freien Eintritt.
Im tschechischen Rennprogramm wird dann folgende Startaufstellung zu lesen sein:
Startovní listina závodu:
1. Gerd Riss (Něm.), 2. Glen Philips (Brit.), 3. Dirk Fabriek (Niz.), 4. Andrew Appleton (Brit.), 5. Theo Pijper (Fr.), 6. Mathias Kröger (Něm.), 7. Stéphane Tresarrieu (Fr.), 8. Bernd Diener (Něm.),
9. Richard Hall (Brit.), 10. Jörg Tebbe (Něm.), 11. Alessandro Milanese (It.), 12. Paul Cooper (Brit.), 13. Richard Speiser (Něm.), 14. Jannick De Jong (Niz.), 15. Joonas Kylmäkorpi (Fin.), 16.
Zdeněk Schneiderwind (ČR), 17. Mathieu Tresarrieu (Fr.), 18. divoká
Die Bahnrekord-Statistik belegt es: Gerd Riss von der Motorsportvereinigung Herxheim ist auf deutschen Sand- und Grasbahnen der beste Fahrer gegen die Uhr.
Artikeltextausgabe
So geht es mir nach jeder Saison. Dann brauche ich einfach eine längere Pause. Dann kommt die Zeit der Ehrungen. Schon obligatorisch ist die Clubmeisterschaft bei der MSV Herxheim. Seit 1983
starte ich für den Verein, 1996 konnte ich das letzte richtige WM-Finale (Entscheidung nur an einem Tag) für mich entscheiden und freue mich, dass Herxheim am 23. August erstmals wieder mit dem
Langbahn GP 3 im WM-Terminkalender erscheint.
Nicht ganz so glanzvoll war dieses Mal die Ehrung des DMSB. Statt eine rauschende Ballnacht auf dem feudalen Petersberg in Bonn gab es eine eher nüchterne Ehrung im Rahmen der Essen Motor Show, die
am Abend beendet war. Von der Show war dann nichts mehr zu sehen, und der Weg zur SBM-Ehrung am selben Abend in Bad Waldsee war auch zu weit. Mein Fehlen dort wurde bedauert, aber für die
Terminierung der Offiziellen kann ich nichts und als Weltmeister sehe ich mich verpflichtet, auch bei der obersten nationalen Ehrung zu erscheinen.
Dagegen habe ich die Einladung zur Meisterehrung in Hämeenlinna nicht wahrgenommen. Ich sollte als internationaler finnischer Meister dort offiziell geehrt werden, aber die Reise war mir doch zu
aufwändig und zu teuer. Urkunde und Medaille sind nun per Post eingetroffen.
Vor dem Jahreswechsel gab es nochmals riesigen Stress in unserem Zimmererbetrieb. Trotz Schnee standen wir pausenlos auf dem Dach und installierten Newi-Solarmodule, weil die Kunden bis 31.12. ans
Netz angeschlossen sein mussten, um die gegenüber 2009 höhere Einspeisevergütung zu bekommen. Jetzt ist die Nachfragewelle zunächst vorbei, ich schätze so gegen Ostern zieht die Nachfrage wieder an,
zumal die Preise für die Module sinken. So habe ich etwas Zeit für andere Dinge. Zusammen mit meinem Sergej Kasakov, dem zweifachen Eisspeedwayweltmeister und seiner Frau Tatjana haben wir zuhause
ins neue Jahr gefeiert.
Danach stand die schon traditionelle Fanclubfeier im Bürgerhaus Seibranz auf dem Programm. Mein Fanclub hat momentan über 100 Mitglieder. Für das Fest wurden zwei Schweine geschlachtet, dabei fielen
auch einige Dosen Wurst für die kommende Saison ab, die sind nicht nur bei den Mechanikern bei den Rennen beliebt. Apropos Mechaniker, die sind beide schon wieder im Einsatz. „Hepper“ ist als
Mechaniker mit Eisfahrer Sebastian Gegenbauer unterwegs und „Uetze“ arbeitet bei meinem Schwager Peter Würterle, der zusammen mit Markus Christ aus Memmingen ein umweltfreundliches Elektro Motocross
Motorrad entwickelt hat. Ich habe mir die Vorstellung des „eKrad“, so heißt das Projekt, bei der Motorradmesse in Friedrichshafen angesehen.
Daneben war ich auch noch bei den Eisrennen in Steingaden und Flims sowie beim Skijöring des MSC Leutkirch zusammen mit Sergej Kasakov, der in Leutkirch bei unserem gemeinsamen Freund und Förderer
Hubert Reischmann bis März seinen Stützpunkt hat. Dabei sind mir so einige Gedanken durch den Kopf gegangen, denn eigentlich hätte ich über Winter viel mehr Zeit um Rennen zu fahren als im Sommer
und, wenn ich sehe, wie Per Olof Serenius mit 60 Jahren noch mitmischt, könnte ich doch eigentlich an meine ersten Eisversuche, die mehr als 20 Jahre zurückliegen, anknüpfen und noch ein paar Jahre
auf dem Eis Rennen fahren. Aber diese Gedanken werden erst einmal verdrängt. Inzell steht noch auf dem Winterprogramm, das verbinde ich immer mit einem Besuch bei Zupin Motorsport in Traunreut.
Dieses Mal hole ich die überholten Stossdämpfer ab, aber die Motorräder bleiben immer noch in der Ecke stehen, denn am 7. Februar geht’s ab in den Süden. Zusammen mit Stephan Katt, Matten Kröger,
Bernd Diener und Josef Huckelmann geht´s nach Gran Canaria. Mein Sponsor P Collection Friedhelm Pecher hat uns nach der Titelverteidigung bei der Team WM dazu zu einem einwöchigen Urlaub eingeladen,
den wir uns jetzt gönnen.
Wenn wir von der Ferieninsel zurück sind, dann werde ich mich konzentriert auf die Saison vorbereiten. Am 1. Mai in Dingolfing geht’s los, bis dahin muss ich noch Gewicht machen, und für die
körperliche Fitness einiges tun. Ich bin so konsequent, dass ich das in kurzer Zeit voll konzentriert durchziehe. Das hat sich in den letzten Jahren so bewährt, was soll ich da jetzt noch ändern.
Ansonsten bin ich recht gelassen, weil ich mich auch auf technischem Sektor weitgehend auf Bewährtes verlassen kann. Maschinell setze ich wieder auf GM-Aggregate von Anton Nischler. Der hat zwei Tage
vor dem DM-Finale in Pfarrkirchen einen Motor fertig gemacht, der dort „saugut“ lief, und dies, obwohl die Feinabstimmung noch fehlte. Von der Seite fühle ich mich für die Saison sehr gut gerüstet
und lasse bis Mitte Februar die Motorräder und den Schleifschuh noch dort wo sie gerade sind.