Neue Operation noch dieses Jahr

3. Dezember 2010

Foto Gaedtke
Foto Gaedtke

Schöne Bescherung - Gerd Riss, der achtfache Motorradweltmeister muss am zweiten Weihnachtsfeiertag ins Krankenhaus einrücken, am 27. Dezember wird er operiert. „Eigentlich ist der Tag immer für das Weihnachtsessen bei der Schwiegermutter reserviert, aber ich bin froh, überhaupt so kurzfristig einen OP-Termin bekommen zu haben“, setzt Riss die Prioritäten. Schließlich will er nach seinem schweren Crash beim WM-Lauf in Marmande so schnell wie möglich wieder in die Gänge kommen.

Grosse Sorgen bereitet ihm dabei besonders das rechte Bein: Noch immer kann er den Fuß nicht heben, weil der Peroneus-Nerv, der so genannte Fußhebernerv, beschädigt wurde. „Nachdem nach vier Monaten kein Fortschritt zu erkennen war, bin ich in der letzten Woche in der Uniklinik in München und am Montag im Günzburg in der Neurochirurgischen Klinik der Universität Ulm gewesen. Dort lasse ich mich jetzt operieren“, vertraut Riss auf die Hilfe von Professor Dr. Gregor Antoniadis. „Was genau zu machen ist, ergibt sich erst bei der OP, aber er hat mich schon einmal auf eine möglicherweise notwendige Transplantation vorbereitet“, berichtet Riss.


Keine Entscheidung über die Saison 2011

Dabei würde aus dem rechten Unterschenkel ein Hautnerv als Zwischenstück eingesetzt werden, durch das der Nerv hindurch wachsen und seine Funktion wieder aufnehmen soll. Wenn dies klappt, dann benötigt der Nerv etwa einen Tag, um einen Millimeter neu zu wachsen, die Regeneration dauert also Monate. „Eine Garantie, dass es funktioniert, gibt es nicht, aber ich muss es probieren, alleine, um wieder richtig gehen zu können“, beschäftigt sich Riss im Moment nicht damit, ob er in der nächsten Saison seine Karriere fortsetzen kann. In den ersten zwei Wochen nach der Operation wird er zunächst wieder mit Krücken unterwegs sein. Ansonsten läuft sein Reha-Programm wie bisher weiter.


Karl Maier: Riss soll noch ein Jahr fahren

25. November 2010 - Motorsport Aktuell:

Karl Maier (rechts): Falscher Zeitpunkt für den Rücktritt
Karl Maier (rechts): Falscher Zeitpunkt für den Rücktritt

Karl Maier, mit Langbahn-WM-Titeln in 1980, 1982, 1987 und 1988 einer der erfolgreichsten Sandbahnfahrer aller Zeiten, beendete seine Karriere zwar 1997 als 39-Jähriger, verfolgt aber das Bahnsport-Geschehen noch heute interessiert von der Barriere, aus dem Fahrerlager oder in der Presse.

Der heute 53-jährige Bayer aus Neufinsing betreibt eine BMW-Motorradvertretung und beriet in den letzten Jahren auch einige Male Martin Smolinski bei den Rennen. Wie Sebastian Vettel in der Formel I wurde er am 14. September 1980 –vor 30 Jahren- in Scheeßel mit 23 jüngster Langbahn-Weltmeister der Geschichte.

Rücktritt vom Bahnsport wäre der falsche Zeitpunkt

Anläßlich der ADAC-Sportgala in München unterhielt sich „Karli“ mit Rekordchampion Gerd Riss über dessen Verletzung und seine Entscheidung, in 2011 ein Comeback zu geben oder nicht. Maier hatte in 1997 auch mit sich gehadert, ob er weitermachen oder aufhören solle.

„Ich habe Gerd gesagt, dass ich genau nachempfinden kann, wie er denkt und was er fühlt. Er schwankt zwischen weitermachen und aufhören. Je näher die nächste Saison heranrückt, desto mehr wird er sich ärgern, wenn er vorzeitig beschließt, zurückzutreten.“

Maier denkt, dass ein Rücktritt für den achtfachen Weltmeister jetzt der falsche Zeitpunkt wäre, obwohl Gerd Riss nach wie vor große Probleme mit dem beschädigten Peroneus-Nerv im rechten Unterschenkel hat. Riss: „Ich war beim Neurologen zur Untersuchung und er hat festgestellt, dass der Nerv noch immer keine Reize in den Fuß leitet. Aber das rechte Bein wird in unserem Sport nicht so beansprucht. Und ich glaube auch, dass es mit einem Spezialschuh fixiert werden kann.“

Jedoch hat der Nerv in den 18 Wochen seit Riss´ Unfall in Marmande seine Funktion nicht einmal im Ansatz wieder aufgenommen.

Karl Maier glaubt, dass Riss zu Saisonbeginn wieder fahren kann: „Der rechte Fuß ist im Bahnsport nur der Steigbügelfuß. Gerd fährt nicht mehr so viele Rennen. Er sollte nicht einfach sang- und klanglos abtreten. Die WM-Rennen könnte er noch fahren und die Deutsche Meisterschaft, die nächstes Jahr auf seiner Hausbahn in Herxheim ist. Aber entscheiden muss er das selbst“, so der ehemalige Widersacher von Egon Müller.

Riss gibt sich noch Zeit für die Entscheidung bis Februar nächsten Jahres, denn die Langbahnsaison fängt so richtig erst im Mai an.


Der Sportler des Jahres will das Comeback

4. November 2010 - Schwäbische Zeitung:

Seibranz - Diesen Titel hatte Rekordweltmeister Gerd Riss nicht auf der Rechnung. „Ich bin überrascht, aber ich freue mich sehr.“ Motivation sei die erneute Wahl zum „Sportler des Jahres“ des Sportkreises Ravensburg. Und auch sonst scheint eine Wende in Sachen Verletzung und geplantes Comeback gekommen zu sein: „Es geht aufwärts, ich habe Fortschritte gemacht.“ Für die WM 2011 hat Riss eine Wildcard in der Tasche.

Von unserer Mitarbeiterin Susi Weber

„Ich werde schauen, wie ich im Februar beieinander bin. Aber ich habe vor, wieder zu fahren“ sagte Gerd Riss am Samstagabend im Kultur- und Kongresszentrum Weingarten als einer von fünf von einer Fachjury ausgewählten Kandidaten zur Wahl des Sportlers des Jahres 2010. Riss wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass Jury und SZ-Leser sich nach 2009 zum zweiten Mal für ihn entschieden und ganz genau hingeschaut hatten. Bewertet wurde nämlich jenes Sportjahr vom 1. Juli 2009 bis zum 30. Juni 2010 - und damit noch jene Zeit vor dem verhängnisvollen Sturz, der Riss’ Saison im Juli ein abruptes Ende setzte. „Ich habe dennoch überhaupt nicht damit gerechnet, da in der letzten Zeit nicht sehr viel von mir zu lesen und hören war“, meinte Riss gegenüber der Schwäbischen Zeitung: „Aber es ist mir eine große Ehre und zeigt, dass man doch über einen gewissen Bekanntheitsgrad verfügt und die Öffentlichkeit die Erfolge registriert. Für mich ist die Wahl auch eine gewisse Motivation, wieder anzugreifen.“

Das sportlich „tiefe Tal“ ist bei Riss nach seinem Crash Mitte Juli beim WM-Lauf in Frankreich und den damit verbundenen nicht unerheblichen Verletzungen durchschritten: „Ich kann schon fast wieder normal gehen, das rechte Bein ist nicht mehr dick und die Schmerzen sind weg.“ Seit drei Wochen sind die Krücken Vergangenheit und die viermal pro Woche stattfindende Physiotherapie trägt langsam Früchte: „Nach dem Training bewegen sich die Zehen. Das war anfangs noch nicht so.“ Schwierigkeiten bereitet noch die Lähmung des Fußhebernerves. Aber auch diesbezüglich ist Riss zuversichtlich: „So wie es momentan aussieht, denke ich, dass es mit der Karriere weitergeht. Das rechte Bein wird in unserem Sport nicht so beansprucht. Und ich glaube auch, dass es mit einem Spezialschuh fixiert werden kann.“ Endgültig will sich Riss im Februar entscheiden: „Unsere Saison beginnt im Mai. Es bleibt also noch etwas Zeit bis zum Start der Vorbereitung.“

Fest steht, dass Riss in jedem Fall auch bei der Langbahn-Weltmeisterschaft 2011 teilnehmen kann, sollte er sich wie geplant für die Fortsetzung seiner mittlerweile 30 Jahre andauernden Karriere entscheiden. Die oberste internationale Motorsportbehörde FIM (Fédération Internationale de Motocyclisme) hat Riss - erwartungsgemäß - mit einer Wildcard ausgestattet, die ihm einen dauerhaften Startplatz für die sieben ausstehenden Grand Prix 2011 sichert. „Ich habe die Wildcard beantragt, weil ich meine Motorsportkarriere nicht mit einem Unfall beenden möchte“, sagte Riss. Garantien, dass dieser Vorsatz in die Tat umgesetzt werden kann, gibt es derzeit nicht. Aber die Chancen scheinen erheblich gestiegen zu sein.


Die Besten ausgezeichnet

2.11.2010 - Schwäbische Zeitung

Mit einer zweistündigen Galaveranstaltung hat der Sportkreis Ravensburg im bis auf den letzten Platz gefüllten Kultur- und Kongresszentrum in Weingarten die besten Sportler und Teams des Jahres 2009 ausgezeichnet.Dabei blieben die Namen der Sieger in den Einzelkategorien gleich wie im Vorjahr. Sarah Syed, sowohl national wie auch international erfolgreiche Trampolinturnerin vom TV Weingarten, konnte den Titel „Sportlerin des Jahres“ sogar zum dritten Mal hintereinander entgegennehmen.

Bei der männlichen Kategorie gewann ebenfalls der Vorjahressieger und mehrfache Motorrad-Langbahn-Weltmeister Gerd Riss aus Bad Wurzach vor dem Ravensburger Tennisprofi Andreas Beck.


WM-Wildcard für Riss

1.11.2010

Mit einer permanenten Wildcard, kann der achtfache Einzel- und dreifache Teamweltmeister Gerd Riss (Bad Wurzach) im nächsten Jahr an der Langbahnweltmeisterschaft teilnehmen. Dies beschloss die Fédération Internationale de Motocyclisme (FIM) auf ihrem Herbstkongress in Macau. Dabei ist noch fraglich, ob der beim WM-Lauf in Marmande/Frankreich im Juli schwer gestürzte Rekordweltmeister überhaupt noch einmal auf die Rennstrecke zurückkehren kann.

 

Ich habe die Wild-Card beantragt, weil ich so meine Motorsportkarriere nicht beenden möchte. Ich arbeite an einem Comeback, kann aber nicht garantieren, dass gesundheitlich alles so läuft, wie ich es mir vorstelle“, freute sich Riss über die Entscheidung der FIM. „Das Bein ist nicht mehr dick, endlich sind die Schmerzen weg. Ich kann mittlerweile, zwar noch etwas humpelnd, aber immerhin ohne Krücken laufen. Viermal in der Woche geh ich zur Physiotherapie. Bei Berthold Burger, der auch schon Bayern-Profi Holger Badstuber betreut hat, bin ich da in besten Händen“, fühlt sich Riss „von Woche zu Woche besser“. Das rechte Bein macht ihm dabei noch immer große Probleme. Das gerissene Kreuzband soll konventionell behandelt werden: „Das müsste in den Griff zu bekommen sein. Eigentlich sollte ich nach meinem Sturz vor drei Jahren in Nandlstadt nur noch mit einer Knie-Orthese fahren. Damit wurde ich zwei Wochen später auch Team-Weltmeister, aber dann flog das Teil weg, die habe ich jetzt wieder aus dem Schrank geholt“, macht ihm vielmehr Heilungsprozess im Fuß Sorge. „Ich kann ihn noch nicht heben, nach dem Training bewegen sich die Zehen, das war anfangs noch nicht so“, sieht Riss kleine Fortschritte. „Beim Unfall wurde der Fibula-Köpfchen zertrümmert, das ist obere Ende des dünneren, hinteren Knochens des Unterschenkels, das sich an der Außenseite des Beines knapp unterhalb des Kniegelenks befindet. Das muss eine Lähmung des Fußhebernerv, dem Peroneus, ausgelöst haben“, hofft der Rekordweltmeister, dass die Störung nur vorübergehend ist. „Geduld, Geduld“, fordern die Ärzte und der Patient und passionierte Techniktüftler weiss sich schon zu beschäftigen. Im Moment ist er dabei, zusammen mit Daytona Stiefelspezialist Helmut Frey einen Schuh für den Alltag zu entwickeln. “Es gibt einige speziell konstruierte orthopädische Schienen auf dem Markt. Damit wird das Abkippen des Fußes verhindert. Allerdings habe ich festgestellt, dass das nicht so richtig funktioniert. Die Sicherheitsschalen in den Motorrad-Stiefeln von Daytona, wirken da viel besser“, sieht Riss für Daytona ein neues Wirkungsfeld, er selbst hofft vielmehr schon bald wieder in die Daytona-Rennstiefel steigen zu können.


Gerd Riss: Entscheidung im Januar

1.11.2010 -Der Rekord-Weltmeister im Langbahn-Bahnsport will über die Fortsetzung seiner Karriere erst entscheiden, wenn er 100-prozentig fit ist (von MSa-Reporter Thomas Schiffner).

Gegenüber MOTORSPORT aktuell verriet der elffache Weltmeister, dass er schon beim letzten WM-Lauf 2010 in Marienbad zugesagt hatte, eine Wildcard für den Langbahn-Grand-Prix 2011 annehmen zu wollen.

Allerdings erst dann, wenn der 45-Jährige Gerd Riss sich 100-prozentig fit fühlt, um in der Weltmeisterschaft wieder mitmischen zu können. „Mein Plan ist Anfang Januar, spätestens Februar mit meinem Trainingsprogramm zu beginnen“, erklärt der Schwabe.



Wildcard für Riss

Motorsport Aktuell 25.10.2010

Die FIM vergab bei ihrem Herbstkongress in Macao/RC die Wildcards und erstellte den Kalender für die Langbahn-Weltmeisterschaft 2011.

Erste Überraschung: Es gibt nicht drei, sondern vier pemanente Wildcards nächstes Jahr. Gerd Riss wurde nominiert und hat angenommen, vorausgesetzt seine Gesundheit lässt eine weitere WM-Kampagne zu. Der zuletzt verletzte Stephane Tresarrieu und Dirk Fabriek als zweiter Holländer neben Theo Pijper erhalten die Wildcards Nummer 2 und 3. Damit wurden die drei Wildcards an die ersten 3 der WM 2009 vergeben (1. Riss, 2. Tresarrieu, 3. Fabriek).

Zweite Überraschung: Die vierte Wildcard wird 2011 nicht vom Veranstalter vergeben, sondern sie erhält der Tscheche Josef Franc, der beim diesjährigen Finale in Marienbad ein sensationelles Debüt hinlegte. Beim erstmals in Norwegen durchgeführten Grand Prix muss Franc jedoch zuhause bleiben und für ihn dürfen die Norweger einen eigenen Wildcard-Piloten nominieren.

Dritte Überraschung: Es wird sieben GP-Rennen geben, davon wieder zwei in Frankreich, aber nur eines in Deutschland (Vechta). Mit dem GP-Challenge in St. Colomb haben die 2010 viel kritisierten Franzosen sogar drei WM-Rennen!

Erstmals gibt es auf der Pferderennbahn in Forus einen norwegischen Grand Prix.
Der niederländische WM-Lauf wird entweder auf der 820 Meter langen Grasbahn in Adurard ausgetragen oder aber auf einer 1000 Meter langen Trabrennbahn in Groningen (ähnlich zu Pfarrkirchen oder Forssa). Die Entscheidung des KNMV steht noch aus.

Scheeßel erlebt 2011 die Entscheidung in der Team-WM, mit Titelverteidiger Deutschland. Einer der WM-Qalifikationsläufe ist in Mühldorf am Inn (wahrscheinlich am 8. Mai 2011).

Langbahn-WM-Termine 2011:
11.6.2011    Marianske Lazne/CZ
N.N.           Forus/N
N.N.            Forssa/SF
13.7.2011    Marmande/F
N.N.           Aduard oder Groningen/NL
10.9.2011    Vechta/D
17.9.2011    Morizes/F


Fünf Männer wollen "Sportler des Jahres" werden

25. September 2010 - Schwäbische Zeitung

Erfolg und Pech, Triumph und Niederlage - sie lagen nahe beieinander für Gerd Riss in den beiden vergangenen Saisons. 2009 holte sich der 45-jährige Seibranzer nach 2007 zum zweiten Mal und als einziger Fahrer bisher überhaupt das „Tripple“ im Langbahnsport. Mit maximaler Punkteausbeute sicherte sich Riss die Deutsche Meisterschaft, wurde als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft Langbahn-Teamweltmeister und stand bereits nach dem fünften von sechs WM-Läufen als Einzelweltmeister fest. 2010 klebte dem Motorsportler das Pech förmlich am Hinterrad. Nach einem Sieg zum Saisonauftakt in Dingolfing erlebte Riss beim Langbahnklassiker in Herxheim mit zwei technischen Defekten einen rabenschwarzen Tag: „So etwas ist mir seit 18 Jahren nicht mehr passiert.“ Zum Vergleich: 2009 hatte Riss die gesamte Saison hindurch nicht einmal einen einzigen Ausfall. Ende Mai, beim ersten Grand Prix und gleichzeitig ersten Showdown mit der Weltspitze, siegte der Zimmerermeister zwar auf der Bahn, wurde allerdings vom Schiedsrichter gestoppt. Im Finale der sechs Punktbesten soll er mit beiden Rädern die das Innenfeld markierende weiße Linie überfahren haben. Disqualifikation! Und wichtige WM-Punkte wurden aberkannt. Der elffache Rekordweltmeister kehrte allerdings zurück: Mit einem zweiten Rang auf der ungeliebten Bahn im französischen St. Macaire klebte er bis auf drei Punkte an WM-Spitzenreiter Joonas Kylmäkorpi, bevor der Langbahn-König die WM-Krone 2010 endgültig und frühzeitig abtreten musste. Ein sehr schwerer Sturz beim dritten WM-Lauf in Marmande stoppte Riss und setzte ihn für den Rest der Saison außer Gefecht. Vier gebrochene Rippen, eine Lungen- und eine Leberquetschung, vor allem aber erhebliche Verletzungen im rechten Bein mit einer bis heute anhaltenden Gefühllosigkeit vom Knie abwärts ließen 2010 keine Rückkehr auf die Bahn mehr zu. „Ich komme aber wieder“, versprach Riss noch Anfang September, an Krücken laufend. Inzwischen relativiert er ein wenig: „Mal sehen, was der Winter bringt.“ In über 30 Jahren Bahnsport erreichte Riss viel. Mit elf Weltmeistertiteln (sechs davon in den Jahren 2007 bis 2009) hat der Familienvater Rekorde für die Ewigkeit geschrieben. Nicht umsonst hat sich der ADAC 2009 schwer getan und benötigte vier Wahlgänge, um seinen „Sportler des Jahres“ zu küren. Am Ende musste Riss Formel 1 Vize-Weltmeister Sebastian Vettel den Vortritt lassen. Motorsportgrößen wie beispielsweise DTM-Champion Timo Scheider ließ Riss als Zweitplatzierter allerdings hinter sich.

Gerd Riss: „Ich komme wieder!“

8.9.2010 - Schwäbische Zeitung:

Acht Wochen ist es her, dass Langbahn-Rekordweltmeister Gerd Riss im französischen Marmande verunglückte. Die Brüche sind inzwischen verheilt, die Quetschungen an Lunge und Leber Geschichte. Dass Riss seinen Gesundheitszustand als „noch immer nicht so gut“ beschreibt, liegt vor allem an den Verletzungen am rechten Bein.

Noch läuft Gerd Riss an Krücken, trägt eine Orthese, darf das Bein nur minimal belasten und hat knieabwärts noch immer kein Gefühl. „Meine Zehen kann ich inzwischen leicht bewegen. Das Knie lässt sich nur zwischen zehn und 60 Grad abwinkeln. Mitte September habe ich einen neuerlichen Termin beim Neurologen, an dem der betroffene Nerv neuerlich getestet wird“, sagt Riss, der derzeit dreimal wöchentlich Lymphdrüsenmassagen und krankengymnastische Behandlungen mit Reizstrom über sich ergehen lässt und in Kürze mit therapeutischen Maßnahmen im Kniebereich beginnen kann und wird.

Die beiden noch ausstehenden Grand Prix in Vechta am 11. September und Marienbad am 18. September hat Riss abgesagt. „Aber ich komme wieder“, verspricht der elffache Weltmeister und ergänzt verschmitzt: „Ich habe noch nichts verkauft und habe das auch nicht vor!“. Eine Rückkehr auf die Bahn kann sich der 45-Jährige auch nach dem dritten, sehr schweren Unfall seiner Karriere immer noch vorstellen: „Ich hoffe doch, dass ich 2011 eine Wildcard erhalten und für die WM berücksichtigt werde, so wie das auch bei anderem nach verletzungsbedingten Scheitern in der WM-Qualifikation der Fall war.“

Nach Marienbad, zum WM-Finale, wird der Weltmeister des Jahres 2009 auf alle Fälle reisen: „Hoffentlich bin ich bis dahin schmerzfrei, denn noch habe ich Probleme, wenn ich länger auf bin.“ In Marienbad will Riss dem neuen Weltmeister den WM-Pokal in die Hand drücken. Emotional, sagt der Rekordweltmeister, bereite ihm das keine Probleme: „Ich bin froh, wenn ich wieder laufen kann, alles wieder funktioniert und denke oft: Es könnte alles auch noch viel schlimmer sein!“


Sieg ohne mich möglich

1. Sept. 2010 - Motorsport Aktuell:

So wird das Siegerfoto bei der Team-WM am Samstag nicht aussehen: Weltmeister Deutschland 2009, mit Riss
So wird das Siegerfoto bei der Team-WM am Samstag nicht aussehen: Weltmeister Deutschland 2009, mit Riss

Sieben Wochen nach seinem schweren Sturz beim Langbahn-GP in Marmande hat der amtierende Einzel- und Mannschaftsweltmeister Gerd Riss bisher gesundheitlich nur geringe Fortschritte gemacht. Er läuft noch immer auf Krücken, hat eine Orthese für das Knie angepasst bekommen und kann seiner Arbeit als Zimmerermeister nicht nachgehen.

„Ich bin dreimal pro Woche bei der Krankengymnastik, ich bekomme Elektrostromtherapie und Lymphdrüsenmassage. Das Problem ist, dass ich durch den Peroneusnerv noch immer kein Gefühl unterhalb des Knies habe. In zwei Wochen muss ich wieder zum Neurologen – die Ärzte sagen, das Gefühl kann in zwei Wochen zurückkommen, oder auch in einem halben Jahr“.

Deshalb hat Riss die restlichen zwei WM-Läufe in Vechta und Marienbad bereits abgesagt. Er will bis Dezember oder Januar zuwarten, bevor er über seine weitere sportliche Laufbahn entscheidet: „Nach Weihnachten beginne ich immer mit meinem Vorbereitungsprogramm. Ich muss sehen, wie ich mich bis dahin fühle.“

Der dreifache Mannschaftsweltmeister sieht für das DMSB-Team am Samstag beim Team-WM-Finale im französischen Morizes reelle Chancen, zum vierten Mal den Titel zu holen- auch wenn es der erste ohne Riss wäre.


Riss´ Einschätzung: „Die Holländer fahren ohne Jannick de Jong, das überrascht mich. Und Fabirek war zuletzt nicht mehr so stark.“ Auch den Briten traut er den Titel nicht ohne weiteres zu: „Ihnen fehlt der starke dritte Mann. Richard Hall ist einfach zu unbeständig.“ Stärker schätzt der Rekordweltmeister die heimischen Franzosen ein: „Die beiden Tressarieus sind sowieso stark. Und mit Lespinasse haben sie jetzt einen sehr guten dritten Mann.“
Dennoch glaubt der 45-jährige Bad Wurzacher, dass Katt, Kröger, Speiser und Smolinski in der Teamleistung die Besten sind.

Trotz seiner WM-Absage für dieses Jahr will Gerd Riss zur WM-Entscheidung am 18. September auf seiner Lieblingsbahn im tschechischen Marienbad anreisen: „Ich muss ja meine Nummer-1-Fahrerweste zurückgeben und den Weltpokal, der eine Wandertrophäe ist“, sagte Riss verschmitzt. In Marienbad wird er aber auch für seine Fans zur Verfügung stehen.


Ein Horror-Unfall und ein Nerv, der Sorgen bereitet

1. September 2010
1. September 2010

Bad Wurzach - Er hat sie in den vergangenen Tagen und Wochen mehrfach gehört, die Frage "Wie geht´s?". Der Gesundheitszustand von Gerd Riss ist ein heißes Thema in der Bahnsportszene. Der Rekord-Weltmeister aus dem oberschwäbischen Bad Wurzach ist in aller Munde, seit jenem 13. Juli 2010, seit jenem Horror-Unfall im französischen Marmande. Beim dritten Grand-Prix-Lauf zur Langbahn-Weltmeisterschaft stürzte der 45-Jährige so schwer, dass die gesamte Saison für ihn gelaufen ist. Der Titelverteidiger und erfolgreichste Langbahn-Pilot der Geschichte (elf WM-Titel, acht als Solist, drei mit dem Nationalteam) verpasst damit auch den fünften WM-Lauf am 11. September (Samstag, 19.00 Uhr) im Reiterwaldstadion in Vechta. "Ich denke nur noch selten an den Unfall zurück. Ich schaue nach vorne und mache alles, um wieder richtig fit zu werden", erzählt Riss. Als er das sagt, liegt er daheim auf dem Sofa, der Fernseher läuft. Riss ist zur Untätigkeit verdammt - die Höchststrafe.
Was war in Marmande passiert? Am Vorabend des französischen Nationalfeiertages geriet Riss im zweiten Lauf ohne Fremdeinwirkung ins Trudeln und drehte sich. Zwei nachfolgende Piloten fuhren auf, sie alle kollidierten, ein schrecklicher Unfall. Vor allem Riss erwischte es schwer. Vier gebrochene Rippen, eine Lungen- und eine Leberquetschung, dazu viele Bänderrisse im rechten Bein - die Erstversorgung erfolgte auf der Intensivstation in Marmande, später brachte ihn ein ADAC-Flieger ins Klinikum Memmingen. Die Bänderrisse im Knie inklusive Kreuzbandriss wurden bereits operiert, große Sorgen bereitet der eingeklemmte Peroneus-Nerv zwischen Knie und Fuß. Riss hat nach wie vor kein Gefühl im Fuß, er muss intensive Gymnastik machen, damit das Bein nicht steif wird.
"Der Nerv muss sich erholen, das kann noch vier Wochen dauern, vielleicht auch zwei Jahre. Ich muss viel Geduld haben", sagt Riss. Die Schmerzen, die der "brennende Nerv" verursacht, sind nur mit Tabletten zu ertragen. Riss fehlt nicht nur auf der Rennbahn, der Zimmerermeister und Chef des eigenen Familienbetriebes fällt daheim als Arbeitskraft aus - auch das belastet. Gattin Diana fährt ihren Mann von Baustelle zu Baustelle, damit dieser nach dem Rechten sehen kann. "Ich hab´ zum Glück gute Mitarbeiter", berichtet der Vater von zwei Söhnen.
Für Gerd Riss war es der dritte schwere Unfall nach Herxheim 1990 und Marmande 2000. Und trotzdem denkt der Branchenprimus an ein Comeback: "So will ich mich nicht von meinen Fans verabschieden. 2011 will ich wieder fahren." Eine WM-Teilnahme ist aber nicht sicher, da die Bahnzustände in Frankreich "katastrophal und lebensgefährlich" seien. Die Piste in Marmande sei ein "Sumpfgebiet mit tiefen Rillen" gewesen. Riss hat eine Menge Wut im Bauch. Er attackiert offen die französischen Organisatoren ("Sie sind nicht fähig, eine Rennbahn herzurichten") und die Offiziellen des Weltverbandes ("Sie interessieren sich nicht für unsere Proteste"). Dass er in Vechta, wo er 2008 und 2009 den WM-Pokal in den Nachthimmel reckte, nicht dabei sein kann, bedauert Riss sehr: "In Sachen Sicherheit ist Vechta ein Vorbild."


Es kann Monate dauern

2.8.2010 - Motorsport Aktuell :

Seit letzter Woche Montag ist Gerd Riss zuhause bei seiner Familie. Er wurde aus dem Klinikum Memmingen entlassen. Ab heute beginnt die Therapie an seinem verletzten rechten Bein. Am Knie wurden die gerissenen Bänder, ausser dem Kreuzband, wieder angenäht. Am eingeklemmten Peroneus-Nerv zwischen Knie und Fuss konnten die Ärzte nichts machen. Da Gerds rechtes Bein unterhalb des Knies gefühllos ist, muss der noch amtierende Weltmeister intensive Gymnastik machen, damit das Bein nicht steif wird. “Bis der Nerv seine Funktion vollständig wieder aufnimmt, das kann vier Wochen, es kann auch zwei Jahre dauern“, so Riss über die Auskunft der Ärzte. Auf keinen Fall möchte der erfolgreichste Langbahn-Pilot der Geschichte seine Karriere so beenden: „So will ich mich nicht von meinen Fans verabschieden“, sagte er gegenüber der Schwäbischen Zeitung. Am liebsten würde er das WM-Finale 2010 auf der Top-Sandbahn in Marienbad (18. September) noch bestreiten, was aber angesichts seiner Verletzungen sehr fraglich ist. 2011 will Riss wohl in jedem Fall wieder angreifen, wiederholt aber seine bereits in MOTORSPORT aktuell geäusserte Kritik am Zustand der französischen Bahnen: „Ich werde mir in Zukunft überlegen, ob ich die WM fahre, wenn sich in Sachen Bahnen nichts tut.“

„So will ich mich nicht von meinen Fans verabschieden“

27. Juli 2010 - Schwäbische Zeitung

Bad Wurzach - Zwei Wochen nach seinem schweren Sturz beim WM-Lauf im französischen Marmande ist der elffache Langbahn-Weltmeister Gerd Riss weiter auf dem Weg der Genesung. Der Rekordweltmeister will zurück aufs Motorrad, denkt aber über eine erneute WM-Teilnahme nach: „Wenn weiter Veranstaltungen wie in Frankreich stattfinden, kann ich mir vorstellen, künftig zu verzichten.“

Von unserer Mitarbeiterin Susi Weber

Die Vorwürfe wiegen schwer: „Die Franzosen sind nicht fähig, eine Rennbahn herzurichten.“ Riss ist in diesem Jahr das zweite prominente Opfer. Beim zweiten Grand Prix im französischen St. Macaire stürzte Riss Nationalmannschaftskollege Stephan Katt schwer. Am Vorabend des französischen Nationalfeiertages erwischte es Riss bei GP Nummer drei. Vier gebrochene Rippen, eine Lungen- und eine Leberquetschung und erhebliche Verletzungen im rechten Bein sind das Ergebnis. Der Rekordweltmeister geriet in seinem zweiten Vorlauf ohne Fremdeinwirkung ins Trudeln und drehte sich. Zwei nachfolgende Fahrer fuhren auf und kollidierten. Grund für die Probleme des Weltmeisters: „Ich kam von einer griffigen auf eine glatte Stelle.“

Was erst einmal nach einem „normalen“ Rennunfall aussieht, bekommt eine andere Note, wenn der Weltmeister erzählt: „Tatsache ist, dass es im Training in Marmande bereits fünf Stürze gab.“ Ihm lägen Informationen vor, dass die Bahn in Marmande eine Woche lang bewässert worden sei, erklärt Riss: „Sie stand total unter Wasser. Es war wie in einem Sumpfgebiet. Es gab Rillen von 50 Meter Länge und zehn Zentimeter Tiefe!“

Anfang vergangener Woche wurde Riss aus Frankreich ausgeflogen und im Klinikum Memmingen am Mittwoch operiert: „Die Verletzungen im Bein sind schlimmer als erwartet. Beim Eingriff hat sich gezeigt, dass die Außenbänder komplett gerissen sind und das Kreuzband ab ist.“ Ein eingeklemmter Nerv, der Gefühllosigkeit vom rechten Knie abwärts auslöste und die vierstündige Operation nötig machte, wird sich aller Voraussicht nach wieder normalisieren. Wie lange das dauert, kann derzeit noch nicht vorhergesagt werden. Die Einzel-Weltmeisterschaft ist für den Titelverteidiger abgehakt, die Team-WM Anfang September ebenfalls. Dafür freut sich der erfolgreichste Langbahn-Pilot aller Zeiten über seine erneute Nominierung zur Sportlerwahl des Jahres im Landkreis Ravensburg, von der er im Krankenhaus erfahren hat.

Zurück auf die Rennbahn, auf die Maschine, das will der 45-Jährige nach dem dritten schweren Sturz seiner Karriere nach Herxheim 1990 und Marmande im Jahr 2000 in jedem Fall: „So will ich mich nicht von meinen Fans verabschieden.“ Ob das Comeback auch für die Weltmeisterschaft gelten wird, macht Riss von der Auswahl und Qualität der Rennstrecken abhängig: „Ich werde mir das in Zukunft überlegen, wenn sich in Sachen Bahnen nichts tut.“


„Werde mir WM-Teilnahme überlegen, wenn sich nichts tut“

27.7.2010 - Speedweek

Knapp zwei Wochen nach seinem schweren Sturz beim WM-Lauf im französischen Marmande ist der elffache Langbahn-Weltmeister Gerd Riss weiter auf dem Weg der Genesung. Der Rekordweltmeister plant ein möglichst baldiges Comeback, will allerdings nicht zwingend zurück in den WM-Zirkus: „Ich werde mir eine WM-Teilnahme überlegen, wenn sich in Sachen Bahnen nichts tut!“

Vier gebrochene Rippen, eine Lungen- und eine Leberquetschung und erhebliche Verletzungen im rechten Bein - es gab schon bessere Zeiten im Leben des Rekordweltmeisters Gerd Riss. „Die Verletzungen im Bein sind schlimmer als erwartet“, erzählt Riss, der am Mittwoch vergangener Woche im Klinikum Memmingen eine Woche nach seinem Unfall operiert worden ist: „Beim Eingriff hat sich gezeigt, dass die Außenbänder komplett gerissen sind und das Kreuzband ab ist.“ Der eingeklemmte Nerv, der Gefühllosigkeit vom Knie abwärts auslöste und die vierstündige Operation nötig machte, wird sich aller Voraussicht nach wieder normalisieren. Wie lange das dauern wird, kann derzeit noch niemand genau absehen. In Folge dessen ist es auch noch mehr Wunsch, denn konkrete Planung, wenn Riss sagt: „Ich würde in Marienbad am 18. September gerne fahren.“ Zurück auf die Rennbahn, auf die Maschine, das will der 45-Jährige nach dem dritten schweren Sturz seiner Karriere nach Herxheim 1990 und Marmande im Jahr 2000 in jedem Fall. Allerdings nicht zu jedem Preis: „Wenn weiter Veranstaltungen wie in Frankreich stattfinden, kann ich mir vorstellen, auf die WM künftig zu verzichten.“ Zwei von sechs Grand Prix sind in diesem Jahr in Frankreich beheimatet. Riss war nach Stephan Katt in St. Macaire der zweite Spitzenfahrer, der aufgrund der Bahnverhältnisse verunglückte und sich schwer verletzte: „Laut unseren Funktionären sind diese Bahnen gut. Tatsache ist aber, dass es im Training in Marmande bereits fünf Stürze gab und die Franzosen nicht fähig sind, eine Rennbahnen herzurichten.“ Der elffache Weltmeister hat Informationen, dass die Bahn in Marmande eine Woche lang bewässert worden sei: „Sie stand total unter Wasser, es war wie in einem Sumpfgebiet. Es gab Rillen von 50 Meter Länge und zehn Zentimeter Tiefe!“ Riss geriet in seinem zweiten Vorlauf ohne Fremdeinwirkung ins Trudeln und drehte sich. Die nachfolgenden, Joonas Kylmäkorpi und Stephane Tresarrieu fuhren auf und kollidierten, Riss stürzte. Grund für die Probleme des Weltmeisters: „Der liegt darin, dass ich von einer griffigen auf eine glatte Stelle gekommen bin.“

Mit den Offiziellen geht Riss hart ins Gericht: „Sie interessieren sich für unsere Proteste und solche meiner Meinung nach lebensgefährlichen Bahnzustände nicht. Nicht selten stufen sie die Bahnen auch im Nachhinein noch als „gut“ ein!

Wenn nicht medizinische Bedenken gegen ein Comeback sprechen, wird Riss in jedem Fall wieder aufs Motorrad steigen: „So wollte ich mich nicht von meinen Fans verabschieden.“  Nur die Rückkehr in die Weltmeisterschaft hält er sich offen: „Wenn ich keine WM mehr fahre, hoffe ich, dass sich auch andere Fahrer Gedanken machen.“


Beinverletzungen schlimmer als erwartet

22.7.2010

Von 12 bis 16 Uhr wurde gestern im Klinikum Memmingen eine erste Operation durchgeführt. Gerd Riss heute morgen zum Verlauf:

"Die Verletzungen im rechten Bein sind schlimmer als erwartet. Beim Eingriff hat sich gezeigt, dass die Aussenbänder komplett gerissen sind und auch das Kreuzband ist ab. Der Nerv müsste o.k. sein. Die Schmerzen sind noch brutal. Aber sind nur die Schmerzen vom Bein her. Die Rippenverletzungen spür ich nicht so sehr".

 


Von der Intensivstadion in den ADAC-Flieger

20.7.2010 - "Es kann sein, dass ich dieses Jahr nicht mehr aufs Motorrad kommen werde"

Marmande - Eine Woche nach seinem schweren Sturz beim Langbahn-WM-Lauf in Marmande (Frankreich) wurde Weltmeister Gerd Riss (Bad Wurzach/MSV Herxheim) gestern Nachmittag von der Intensivstation des Krankenhauses in Marmande mit dem ADAC-Flieger über Stuttgart ins Klinikum Memmingen transportiert. Nach einer heute Vormittag durchgeführten ärztlichen Untersuchung bereiten dem mit acht Einzel- und drei Mannschaftsweltmeistertiteln erfolgreichsten Langbahnfahrer aller Zeiten vor allem die Verletzungen im rechten Bein noch große Sorgen:

 

"Eine Woche voller Leiden liegt hinter mir. Vor allem die Rippenfrakturen brachten brutale Schmerzen. Die von den französischen Ärzten angenommenen Halswirbelbrüche haben sich zum Glück nicht bestätigt. Die Memminger Ärzte haben jetzt festgestellt, dass nicht nur die Leber gequetscht war, sondern auch die Lunge. Ich lag die ganze Woche nur auf der Intensivstation, am Sonntag bekam ich zum ersten Mal feste Nahrung. Deshalb hatte ich heute morgen laufend Schweissausbrüche und Schwindelgefühle, als man mich zum ersten Mal auf einen Stuhl setzte. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass die Medikamente umgestellt wurden.

 

Die größten Probleme, was die Genesung anbetrifft, sehe ich bei meinem rechten Bein. Ich habe keinerlei Gefühl vom Knie an abwärts. Es soll ein Nerv eingeklemmt sein, der muss freigelegt werden, der Bruch des Unterschenkel selbst ist da nur nebensächlich. Morgen wird die Operation durchgeführt. Ein Nervenspezialisit hat gesagt, dass dies eine langwierige Angelegenheit werden kann, möglicherweise kann es Monate dauern bis die Beweglichkeit wieder hergestellt ist. Es kann also sein, dass ich dieses Jahr nicht mehr aufs Motorrad kommen werde".


Gerd Riss kommt zurück

19.7.2010

Der verletzte Weltmeister wird heute nach Deutschland verlegt. Auch Matthias Kröger erhebt Vorwürfe bezüglich der französischen Bahnen.

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Verlegung nach Memmingen

17.7.2010

Voraussichtlich wird Gerd Riss am Montag durch den ADAC von Marmande nach Memmingen ins Krankenhaus transportiert. Sein Gesundheitszustand ist stabil. Ruhe und Infusionen bestimmten die Tage seit dem Unfall.

 


Noch nicht transportfähig

16.7.2010 - MSA Online

Sekunden vor dem Unfall: Rudolph (9), Riss (1), Stephane Tresarrieu (verdeckt) und Kylmäkorpi (7)
Sekunden vor dem Unfall: Rudolph (9), Riss (1), Stephane Tresarrieu (verdeckt) und Kylmäkorpi (7)

Wie MSA online am Mittwoch berichtete, hat sich Rekordweltmeister Gerd Riss bei seinem schweren Sturz beim dritten Langbahn-GP In Marmande eine Leberquetschung zugezogen, vier Rippen gebrochen, zwei Halswirbel angebrochen und eine Verletzung am Knie zugezogen, die vermutlich eine Knieoperation notwendig macht.

Noch immer liegt der 45-Jährige im Krankenhaus in Marmande: Bisher ist er nicht transportfähig, so dass der vom ADAC vorbereitete Transport nach deutschland noch nicht möglich ist. Der ursprüngliche Plan, Gerd nach Bordeaux zu verlegen, wurde verworfen.

Zwischenzeitlich ist ein Vertrauensarzt des ADAC vor Ort, der die Kommunikation zu den behandelnden Ärzten übernommen hat, da diese nicht deutsch sprechen. Sobald sich der Zustand von Gerd Riss stabilisert hat, soll er nach Deutschland geflogen werden. Ehefrau Diana weilt am Krankenbett des Pechvogels.

Europameister Stephan Katt, den ein ähnliches Verletzungsschicksal beim vorletzten Grand-Prix-Rennen in Südfrankreich ereilte, hat auf seiner Homepage www.stephankatt.de den Punkt „digitale Genesungswünsche an Gerd Riss“ auf der Webseite eingefügt. Jeder Besucher kann dort seinen Namen und Wünsche in eine Liste eintragen. Am Ende der Aktion werden alle Namen auf ein Plakat gedruckt und die Wünsche auf CD gebrannt und Gerd Riss persönlich übergeben.


"Katastrophale Bahn"

14.7.2010 - Stephan Katt zum WM-Lauf in Marmande

Auf seiner Homepage schreibt Stephan Katt:

Der Zustand der Bahn: schlichtweg katastrophal. Ich empfand die Bahn mit Ihren vielen Löchern noch schlimmer als in St. Macaire. Es war saugefährlich, wie der Unfall von Gerd Riss zeigt.

 

Ich wünsche Gerd Riss alles Gute und eine schnelle Genesung.

Stephan Katt


14.7.2010 Onlineausgabe
14.7.2010 Onlineausgabe

Riss schwer gestürzt – WM adé

Auch bei Langbahn-GP Nummer 3 in Marmande passierte ein schwerer Unfall. Kylmäkorpi auf dem Weg zum ersten Titel.

 

Wie zuvor in St. Macaire brachte auch in Marmande am Dienstagabend (13. Juli) ein schwerer Unfall zu Beginn des GP-Rennens die Vorentscheidung über den Tagessieg – und vermutlich auch über den Ausgang der Weltmeisterschaft.

In Heat 4 lag Weltmeister Gerd Riss hinter Herbert Rudolph auf Position 2, als er auf der sehr schlechten Bahn in eine Rille geriet und sich drehte. Die nachfolgenden Fahrer, zuerst Stephane Tresarrieu, dann Kylmäkorpi, konnten nicht mehr ausweichen.
Riss, der sich an nichts mehr erinnern kann, zog sich bei dem Sturz eine Leberquetschung zu, brach sich vier Rippen und zog sich einen Bruch am Kniegelenk zu. Zwei Halswirbel sind angebrochen, allerdings ohne weitere Folgen.

Die sensibelste Verletzung des Bad Wurzachers ist die Leberquetschung. Zurzeit wird geprüft, ob er mit dem ADAC von Marmande nach Deutschland geflogen werden kann – wenn nicht, wird er nach Bordeaux verlegt.

In der Folge des Sturzes verletzte sich auch Stephane Tresarrieu und konnte nicht mehr antreten. WM-Leader Joonas Kylmäkorpi zog mit nur zwei Punkten Verlust ins Finale ein und gewann es vor den Holländern Jannick de Jong und Theo Pijper. Richard Speiser zeigte ein ganz starke Leistung und wurde Vierter. Matten Kröger (7.) verpasste das Finale gegen den punktgleichen Dirk Fabriek.

Stephan Katt kam auf Platz 10. Durch Katts Sturz in St. Macaire und Riss´ Desaster jetzt in Marmande führt Kylmäkorpi nun die WM mit stattlichen 17 Punkten Vorsprung auf Theo Pijper an. Bester Deutscher ist Richard Speiser auf Platz 3!

MSA online berichtet weiter aktuell über den Stand der Verletzungen von Gerd Riss und wünscht Gute Besserung!

Resultate Langbahn-Grand-Prix Marmande/F – 13. Juli 2010
1. Joonas Kylmäkorpi (SF), 28 Punkte
2. Jannick de Jong (NL), 26
3. Theo Pijper (NL), 20
4. Richard Speiser (NL), 22
5. Jerome Lespinasse (F), 17
6. Dirk Fabriek (NL), 16
7. Matthias Kröger (D), 16
8. Matthieu Tresarrieu (F), 15
9. Enrico Janoschka (D), 13
10. Stephan Katt (D), 11
11. Glen Phillips (GB), 9
12. Herbert Rudolph (D), 8
13. Andrew Appleton (GB), 7
14. Gabriel Dubernard (F), 4
15. Jörg Tebbe (D), 4
16. Gerd Riss (D), 3
17. Philippe Ostyn (F), 2
18. Stephane Tresarrieu (F), 2
19. Jan Pape (D), 2
20. Richard Wolff (CZ), 0

WM-Stand nach 3 von 6 Läufen:

1. Kylmäkorpi, 81 Punkte
2. Pijper 64
3. Speiser 58
4. Riss 53
5. Kröger 50
6. de Jong 43
7. Katt 40
8. Tebbe 37
9. M. Tresarrieu 34
10. Lespinasse 32
11. Appleton 31
12. Fabriek 30
13. Janoschka 24
14. Phillips 23
15. S. Tresarrieu 19
16. Rudolph 15
17. Pape 13
18. Wolff 7
19. Smolinski 4
20. Dubernard 4
21. Mazeau 3
22. Diener 3
23. Ostyn 3
24. Dachs 0


Verletzt im Krankenhaus

14. Juli 2010

Im zweiten Durchgang des WM-Laufes in Marmande stürzte Gerd Riss gestern Abend schwer. Er wurde in das Krankenhaus in Marmande eingeliefert.


Nach Angaben der Ärzte am Mittwoch Vormittag sollen zwei Halswirbel angebrochen und 4 Rippen im Brustbereich gebrochen sein. Weiter verletzt wurde das rechte Knie und die Leber wurde gequetscht.

Gerade wegen der Leberquetschung soll Gerd möglichst schnell vom Krankenhaus in Marmande verlegt werden. Mit dem ADAC hat Gerd selbst Kontakt aufgenommen, um einen Rücktransport nach Deutschland in die Wege zu leiten. Seitens des ADAC wird mit den Ärzten abgeklärt, ob Transportfähigkeit nach Deutschland gegeben ist. Sollte dies nicht der Fall sein, ist eine schnelle Verlegung nach Bordeaux vorgesehen.


Entscheidung für Mühldorf

19. Juni 2010 - Neue Westfälische schreibt:

Harsewinkel. Gerd Riss gilt als der ungekrönte König des Emstalstadions. Fährt der vielfache Weltmeister auf der 820-Meter-Runde, dann gewinnt er nämlich - meistens. Beim 66. Internationalen Harsewinkeler Sandbahnrennen am Sonntag fehlt der Bad Wurzacher allerdings, und die Rennen um den begehrten ADAC-Goldhelm versprechen spannender zu werden denn je.

"Solch ein ausgeglichenes Feld hatten wir schon lange nicht mehr", erwartet Frank Lorke viele enge Läufe in der Internationalen Lizenzklasse für Solomaschinen bis 500 Kubikzentimeter. "Da ist der Holländer Dirk Fabriek, und da sind die jungen und ehrgeizigen Deutschen Jörg Tebbe und Toni Kröger." Der Rennleiter vom MSC Harsewinkel ("Schnell sind sie alle") kann sich nicht entscheiden, welchen Schleifschuhartisten er zum Favoriten erklären soll.

Gerne hätten die Harsewinkeler den sympathischen Bayern wieder dabei gehabt. "Aber Gerd Riss hat sich entschlossen, in Mühldorf zu starten, das müssen wir akzeptieren", stellt MSC-Chef Heiner Flaßkamp fest: "Das ist nicht nur in seiner Heimat, vermutlich gibt es da auch etwas mehr zu verdienen." Um selber finanziell klar zu kommen, ist der MSC Harsewinkel am Sonntag beim Training von 10 bis 13 Uhr und bei den Rennen ab 14 Uhr auf einen ordentlichen Zuschauerzuspruch angewiesen. "Ich schaue schon jeden Tag ins Wetter", hofft Lorke, dass Fahrern und Veranstaltern "so eine Katastrophe wie im letzten Jahr" erspart bleibt. Nach heftigen Regenfällen war die Bahn unbefahrbar geworden, und die Veranstaltung musste abgebrochen werden, um die Gesundheit der Akteure nicht zu gefährden.


Tempo, Staub und Nervenkitzel

15. Juni 2010 - Mühldorfer Anzeiger:

Weltmeister Gerd Riss und Lokalmatador Herbert Rudolph sind Garanten für spannenden Spitzensport.
Weltmeister Gerd Riss und Lokalmatador Herbert Rudolph sind Garanten für spannenden Spitzensport.

Mühldorf - Tempo, Staub und selbstverständlich jede Menge Nervenkitzel erwarten am Sonntag, 20. Juni, die Zuschauer beim Internationalen ADAC Sandbahn-

Festival des MSC Mühldorf. Den Verantwortlichen ist es wieder gelungen, zahlreiche Spitzenfahrer als Garanten für hochkarätigen Motorsport für dieses Spektakel zu verpflichten.

Angeführt wird das Feld der Solofahrer von keinem Geringeren als dem zehnfachen Weltmeister Gerd Riss, der sich bestimmt mit Europameister Stephan Katt heiße Duelle auf der Rennbahn liefern wird. Dabei sein werden unter anderem auch die Grand-Prix-Fahrer Andrew Appleton aus England und Richard Speiser aus Börwang sowie der deutsche Speedwaymeister Martin Smolinski. Nicht zu unterschätzen ist auf seiner Hausbahn auch Herbert Rudolph.

 

Den Auftakt stellt das Training ab 8.45 Uhr dar, der Start zum ersten Rennen wird um 13.30 Uhr erfolgen.


RISS AUF WM-KURS

13. Juni - 2. WM Lauf in St. Macaire

St. Macaire - Nach seiner umstrittenen Disqualifikation im Finallauf des Langbahn-WM-Auftakts in Pfarrkirchen, konnte Rekordweltmeister Gerd Riss (Bad Wurzach) mit einem zweiten Platz beim zweiten WM-Lauf in im südfranzösischen St. Macaire einiges an verlorenem Boden wieder gut machen und liegt in der WM-Gesamtwertung nur noch drei Punkte hinter dem neuen Spitzenreiter Joonas Kylmäkorpi aus Finnland. Der Finne siegte in St. Macaire vor Riss und dem Holländer Theo Pijper.

Lange stand die Durchführung des Rennens auf des Messers Schneide. Ein Wolkenbruch rund eineinhalb Stunden vor dem Rennbeginn setzte die gesamte Rennbahn vollständig unter Wasser. Nach ausgiebigem Bahndienst und einer zusätzlichen Trainingssession waren eigentlich nur die beiden englischen Starter willens unter diesen Bedingungen zu fahren. Nachdem seitens der FIM-Verantwortlichen auf eine Durchführung bestanden wurde, kam es im ersten Durchgang gleich zu einem Massensturz bei dem und es den bislang WM-Führenden Stephan Katt (Neuwittenbek) am schlimmsten erwischte. Mit Rippenbrüchen und einer Gehirnerschütterung konnte er nicht weiterfahren.

"Der Lehmboden war nach dem Abziehen des Schlamms zum Teil ganz hart, dazwischen waren aber noch weiche Stellen, weil man zuvor versucht hatte, Löcher zu schlagen, um das Wasser ablaufen zu lassen. Da gingen die Fahrer ab wie Raketen", sah Routinier Riss beim Rennstart die Bahn in einem absolut irregulären Zustand. "Danach haben sie die Bahn nochmals komplett aufgeraut und dann wurde es von Rennen zu Rennen besser," war Riss nach dem Rennen in erster Linie froh "ohne Sturz durchgekommen zu sein". "St. Macaire ist ohnehin nicht meine Lieblingsbahn und icj hatte mir das Finale als Ziel gesetzt. Jetzt ist es Platz zwei geworden, noch dazu habe ich ganz schön gepunktet,. Das ist mehr als o.k. und die Saison ist ja noch lang. Somit ist alles noch möglich", hat Riss den neunten Weltmeistertitel weiter fest im Blick. 

 

1. Joonas Kylmäkorpi – (Finnland, 29 Laufpunkte)

2. Gerd Riss – (Bad Wurzach, 26)

3. Theo Pijper  (Niederlande,23)

4. Richard Spieser (Börwang,24)

5. Matthias Kroeger (Bokel, 16)

6. Jerome Lespinasse (Frankreich, 15)

7. Jorg Tebbe (Dohren,14)

8. Stephane Tressarieu (Frankreich, 12)

9. Andrew Appleton (GB,12)
10. Glen Phillips  (GB,11)
11. Mathieu Tressarieu (Frankreich, 9)
12. Jannick de Jong (Niederlande, 9)
13. Richard Wolff (Tschechien, 6)
14. Dirk Fabriek (Niederlande, 6)
15. Enrico Janoschka (Sarmstorf, 5)
16. Maxime Mazeu (Frankreich, 3)
17. Herbert Rudolph  (Pilsting,2)
18. Jan Pape (Abbensen, 1)

WM-Stand nach 2 von 6 Läufen

1. Kylmäkorpi 53 Punkte (24/29), 2. Riss 50 (24/26), 3. Pijper 44 (21/23), 4. Speiser 36 (12/24), 5. Kröger 34 (18/16), 6. Tebbe 33 (19/14), 7. S. Katt 29 (29/N),  8. Appleton 24 (12/12), 9. M. Tresarrieu 19 (10/9) 10. S. Tressarieu 17 (5/12)


Geniestreich von Gerd Riss

3. Juni 2010 - Motorsport Aktuell

Gerd Riss befreite sich mit einem Jahrhundertlauf in Altrip aus der Krise, die dem Weltmeister angedichtet wurde.

Langbahnsport vom anderen Stern: Bei besten äusseren Bedingungen bekamen 7000 Zuschauer am Fronleichnamstag in Altrip Bahnsportaction in selten erlebter Güte geboten.

Während in Olching das Fronleichnams-Speedway wegen überschwemmter Bahn bereits abgesagt war, ging in Altrip ein Langbahn-Feuerwerk über die Bühne, wie man es nicht täglich sieht.

Nur vier Tage nach seiner nicht selbst verursachten Pleite von Pfarrkirchen begann Gerd Riss auch in der Pfalz wieder schlecht: Platz 3 im ersten Lauf hinter Stephan Katt und Jörg Tebbe! Riss: „Ich bin von Startplatz 5 losgefahren, von dort kam niemand weg. Die Bahn war betonhart, man musste den Griff regelrecht suchen.“

Stephan Katt schloss lückenlos an seine Leistungen der letzten Wochen und von Pfarrkirchen an. Der „Catman“ gewann zwei seiner ersten drei Läufe, und gab bis dahin, wie in Herxheim und Pfarrkirchen, den einzigen Punkt gegen seinen Motorenlieferanten Matthias Kröger ab.

Der achte und letzte Punktlauf brachte die Etscheidung: Riss besiegte Katt; beide waren damit punktgleich, aber der Weltmeister hatte einen Sieg mehr auf dem Konto und war damit Tagessieger vor Katt und Kröger.

Das aber war nur die Ouvertüre zu dem prestigeträchtigen Lauf um den „Goldenen Römer“, dessen Verlauf beispiellos wurde: Katt hatte einen erneuten Blitzstart, Riss konnte auf 2 vorfahren und versuchte sich an den Grasbahn-Europameister dranzuhängen, kam aber kaum näher. Bis zur letzten Runde. Gerd Riss: „Ich habe in der vorletzten Kurve aussen angesetzt und bin gut voran gekommen. In der Spitzkehre war ich kurveneingangs innen neben ihm und hatte das Glück, dass ich vorbeigekommen bin.“ Vorsichtig gesagt, eine Untertreibung. Die Zuschauer standen Kopf nach dem Geniestreich des 45-jährigen Rekordweltmeisters.

Stephan Katt hatte zum zweiten Mal binnen vier Tagen auf der Bahn im Finale nach Führung gegen Riss verloren: „Ich habe mich ein bisschen geärgert. Ich habe vielleicht auch selbst einen Fehler gemacht. In der letzten Kruve, als er mich überholt hat, war alles sehr eng. Aber es war alles fair. Das ist bei Gerd Immer so. Er ist und bleibt einfach der beste Fahrer. Er war sehr, sehr schnell. Aber im Endeffekt passte heute wieder alles. Man muss realistisch sein und darf nicht überheblich werden. Deshalb bin ich mit Platz 2 superzufrieden.“

Jawa-Monopolist Andrew Appleton krönte seine Leistungen mit Platz 3 im Römer-Finale. 

In der Seitenwagenklasse hätte Karl Keil der grosse Gewinner des Tages sein können. Aber der Mittfünfziger fiel im zweiten Durchgang mit gerissenem Zahnriemen aus. Im dritten Durchgang kämpfte er Oliver Wehrle nieder, dem aber bereits Platz 4 zum Tagessieg gereicht hätte. Markus Venus sah nur ein einziges Mal das Ziel!

Resultate int. Sandbahnrennen Altrip/D – 03.06.2010

Solo:

1. Gerd Riss (D), 18 Punkte
2. Stephan Katt (D), 18
3. Matthias Kröger (D), 15
4. Glen Philipps (GB), 11
5. Andrew Appleton (GB), 11
6. Richard Speiser (D), 11
7. Jörg Tebbe (D), 10
8. Enrico Janoschka (D), 8
9. Bernd Diener (D), 7
10. Herbert Rudolph (D), 6
11. Sirg Schützbach (D), 5
12. Marcel Dachs (D), 0


GP-Sieger Katt bezieht Stellung

31. Mai 2010 - Motorsport Aktuell

Stephan Katt erbte den Grand-Prix-Sieg durch eine strittige Schiedsrichterentscheidung. Fotoserie entlastet Riss. Artikel und Fotoserie


Gewonnen und doch verloren

31. Mai 2010 Weltmeister Riss nachträglich disqualifziert

Pfarrkirchen - Katt, Riss oder Kymläkorpi auf diese drei Namen beschränkten sich eigentlich die Diskussionen vor dem Finallauf beim Auftakt der Langbahn-WM am gestrigen Sonntag in Pfarrkirchen. Wobei vor allem den deutschen Langbahnassen, Europameister Stephan Katt (Wittenbek) und dem Weltmeister Gerd Riss (Bad Wurzach) die größten Siegchancen eingeräumt worden, da sie in den Vor- und Halbfinalläufen nur jeweils einen Punkt abgegeben hatten.
 
Im alles entscheidenden Finale sorgte dann ein ganz anderer Name für die Entscheidung und hinreichenden Diskussionsstoff: Der tschechische Schiedsrichter Pavel Vana. Doch der Reihe nach: Bereits auf den ersten Metern nach dem Start konnte Riss den innen neben ihm gestarteten Finnen Kylmäkorpi hinter sich lassen, sodass sich im Kampf um die Führung in der ersten Kurve alles auf das Duell Riss gegen Katt konzentrierte. Seite an Seite gingen die beiden in den hautengen Zweikampf, bereits im Scheitelpunkt der Kurve war Riss dann weg und schien einem völlig ungefährdeten Sieg entgegenzufahren. Nach vier Runden mit der schwarz-karierten Flagge abgewunken und von den Zuschauern bejubelt, war der Rekordmeister bereits in bester Feierlaune, als der Stadionsprecher die Entscheidung des Schiedsrichters bekanntgab: "Riss disqualifiziert wegen Befahrens der Innenbahn".
 
Riss war ausser sich, suchte gemeinsam mit Katt die erste Kurve auf, wo keine Spuren im Innenraum zu erkennen waren. Riss zum Schiedsrichter: „Ich habe nirgends die weisse Linie mit beiden Rädern überschritten, Das hätte man auch im Gras erkennen müssen.“ Stephan Katt: „Ich kann nur sagen, dass es eine absolut faire erste Kurve gewesen ist. Mehr weiss ich dazu nicht. Wenn beim Fussball der Schiedsrichter beim Fussball ein Tor, dann steht es aber eben 1:0 und dann bleibt das auch so. “

Referee Vana: „Ich habe vor dem Finale die weisse Linie in den Kurven erneuern lassen. Ich bin froh, dass wir das gemacht haben und ich bin mir meiner Entscheidung sicher. Sie ist endgültig.“ Vana war sich so sicher, das er auch auf Rückfragen bei Funktionären sowie Film - und Fotodokumente verzichtete.
 
"Was willst Du, Du bist doch so schnell hat er zu mir gesagt", brachte der Referee den Weltmeister noch zusätzlich auf die Palme. "Was soll ich mit so einer Aussage anfangen. Ich war nicht mit beiden Rädern im Innenfeld. Diese Entscheidung kostete mich den Sieg, einiges an Siegprämie und kann womöglich entscheidend für die WM werden", konnte sich Riss auch nicht damit trösten, dass er trotz der Finaldisqualifíkation den dritten Platz im WM-Gesamtklassement einnimmt.  "Es ist bis zum Finale alles gut gelaufen, im Halbfinale haben wir die Übersetzung gewechselt, ich hatte noch dazu einen schlechten Start, deshalb war da nur der zweite Platz drin. Dann haben wir das Set-Up wieder zurückgebaut und es lief wunderbar. Der Motor lief so super, ich hatte es doch gar nicht nötig, hier den Sieg aufs Spiel zu setzen", hatte Riss darauf gesetzt, zu den folgenden beiden Frankreich-GPs in St. Macaire (13.6.) und Marmande (13.7.) als WM-Führender reisen zu können. "Was haben wir an Ideen, Zeit und Arbeit aufgebracht, um für Pfarrkirchen zwei neue Top-Motoren fertig zu haben. Die Motoren haben auf der Bahn alle Erwartungen erfüllt, und dann macht so eine Entscheidung alles zunichte," auch Riss Motorentuner Anton Nischler untröstlich über den Ausgang des Rennens.


Gerd Riss um den Sieg betrogen?

31. Mai 2010 - Motorsport Aktuell :

Innen oder nicht? Riss setzt zum Überholen von Katt (aussen) an.
Innen oder nicht? Riss setzt zum Überholen von Katt (aussen) an.

Die Stimmung war so wie das Wetter. Und beim heftigen Wolkenbruch zur WM-Siegerehrung vor nur noch einer Handvoll Zuschauer auf dem negativen Höhepunkt. Gerd Riss hatte das Finale gewonnen und wähnte sich als GP-Sieger. Im Fahrerlager erfuhr er, dass er von Schiedsrichter Pavel Vana wegen Überfahren der weissen Linie in der ersten Kurve disqualifiziert worden war, deshalb nur als Fünfter gewertet wurde und Stephan Katt, der Zweitplatzierte im Endlauf, zum Grand-Prix-Sieger erkoren worden war.

Riss war ausser sich, suchte gemeinsam mit Katt die fragliche erste Kurve auf, wo keine Spuren im Innenraum zu erkennen waren. Freilich regenete es zu diesem Zeitpunkt schon aus Kübeln, so dass eine Spurensuche wenig erfolgsversprechend war.

Riss zum Schiedsrichter: „Als ich Katt überholt habe, hat er mir eineinhalb Meter Platz gelassen. Ich konnte gut innen vorbei fahren, ohne die Linie zu überfahren.“ Stephan Katt: „Ich kann nur sagen, dass es eine absolut faire erste Kurve gewesen ist. Mehr weiss ich dazu nicht.“

Referee Vana: „Ich habe vor dem Finale die weisse Linie in den Kurven erneuern lassen. Ich bin froh, dass wir das gemacht haben und ich bin mir meiner Entscheidung sicher. Sie ist endgültig.“

Die in der Kurve geschossenen Fotos bestätigen den Tschechen nicht ausdrücklich. An der Stelle, bevor Riss zum Überholen ansetzte, war der Titelverteidiger mit dem Vorderrad auf dem Rasen (siehe unser Foto oben), aber entscheidend ist, ob auch das Hinterrad im Innenraum ist. Berim eigentlichen Überholvorgang war Riss mit beiden Rädern deutlich auf der Bahn. Eine zumindest grenzwertige Emntscheidung.

Gerd Riss hatte das Rennen dominiert. Nur im Halbfinale gab er einen Punkt gegen den hervorragenden Theo Pijper ab.

“Ausser im Halbfinale bin ich souverän gefahren. Ich war schnell. Für das Halbfinale haben wir das Motorrad zurückgebaut. Dann ist mir an meinem neuen D.E.P.-Dämpfer die Ummantelung gebrochen. Möglicherweise hat das auch einen Leistungsverlust ergeben."

Da Riss für den Endlauf keine Punkte bekam, aber Heatpunkte gleich WM-Punkte sind, könnten ihm genau diese fünf Punkte in der Endabrechnung am 18. September in Marienbad fehlen.
“Die fünf Punkte im Endlauf zu haben, wäre schön gewesen, aber der Grand-Prix-Sieg auch“, erklärte Riss.

In der Weltmeisterschaft führt nun Katt mit 29 Punkten vor Joonas Kylmäkorpi und Riss (je 24). Vierter ist Theo Pijper (21), der im Finale ebenfalls disqualifiziert wurde, vor dem GP-Dritten Jörg Tebbe (19) und Matthias Kröger (18), der im Endlauf mit technischen Problemen ausfiel.

Resultate Langbahn-WM, Finale 1 in Pfarrkirchen/D - 30. Mai 2010
1. Stephan Katt (D), 29 Punkte;
2. Joonas Kylmäkorpi (SF), 24;
3. Jörg Tebbe (D), 19;
4. Matthias Kröger (D), 18;
5. Gerd Riss (D), 24;
6. Theo Pijper (NL), 21;
7. Andrew Appleton (GB), 12;
8. Richard Speiser (D), 12;
9. Jan Pape (D), 10;
10. Mathieu Tressarieu (F), 10;
11. Dirk Fabriek (NL), 8;
12. Jannick de Jong (NL), 8;
13. Enrico Janoschka (D), 6;
14 Stephane Tressarieu (F); 5;
15.Herbert Rudolph (D), 5;
16. Martin Smolinski (D), 4;
17. Bernd Diener (D), 3;
18. Glen Philipps (GB), 3;
19. Richard Wolff (CZ), 1;

WM-Stand nach 1 von 6 Läufen:
1.Katt 29 Punkte; 2. Kylmäkorpi 24; 3. Riss 24; 4. Pijper 21; 5. Tebbe 19; 6. Kröger 18; 7. Appleton 12; 8. Speiser 12; 9. Pape 10; 10. M. Tresarrieu 10.


Disqualifikation stoppt Riss auf dem Weg zum Sieg

31. Mai 2010 Schwäbische Zeitung

Vier Vorlaufsiege, zweiter im Halbfinale hinter Joonas Kylmäkorpi (Finnland), als Erster über der Ziellinie im Finale der sechs Punktbesten: Gerd Riss fand sich am Ende dennoch nicht auf dem Siegespodest ganz oben wieder. Referee Pavel Vana („Ich bin mir hundertprozentig sicher und habe vor dem Finale extra noch einmal die weiße Linie als Markierung nachziehen lassen“) disqualifizierte Riss wegen Befahrens des Innenfeldes in der Startkurve, in der der 45-Jährige mit Stephan Katt um die Führung fightete. Riss: „Ich bin nicht mit beiden Rädern durchs Innenfeld. Bilder von Fotografen besagen etwas anderes, der Kurvenbeobachter hat nichts gesehen und zudem habe ich mir die Stelle angeschaut.“ Einschließlich des Finallaufes gab es an Riss’ Dominanz und dem erklärten Ziel des elffachen Weltmeisters, den Titel erneut zu verteidigen, nichts zu rütteln. Riss beherrschte das Fahrerfeld nach Belieben und gab nur einen einzigen Zähler ab. Gleichzeitig sorgte Riss vor 2500 Zuschauern auch für die beiden schnellsten Läufe des Tages (130,8 und 129,4 km/h). Vanas Urteil wollte und konnte Riss nicht verstehen: „Es ist traurig, dass ein Rennen so entschieden wird.“

Stephan Katt, Zweiter auf der Bahn und am Ende Gesamtsieger, konnte zur Entscheidung des Referees nichts sagen: „Es war eine absolut faire erste Kurve. Ich kann das nicht beurteilen.“ Für den Neuwittenbeker Grasbahn-Europameister bedeutete die Riss-Qualifikation GP-Sieg Nummer zwei und eine Etappe, um die erklärte Hürde „Riss-Wachablösung“ anzugehen: „Ich habe in diesem Jahr viel investiert. Natürlich ist es mein Wille, ganz vorne zu stehen und 2010 die Nummer eins zu werden.“ Katt und Riss trafen in Pfarrkirchen erst im Finale aufeinander. Auf der Bahn behielt der Seibranzer die Trümpfe in der Hand und ist - trotz Disqualifikation - im WM-Gesamtklassement derzeit auf Platz drei mit 24 Gesamtpunkten und punktgleich mit Joonas Kylmäkorpi (Finnland), der in Pfarrkirchen Zweiter wurde. Richard Speiser aus Börwang, der seit vergangenem Herbst von Riss unterstützt wird, erwischte zum WM-Auftakt nicht seinen besten Tag: Speiser wurde Achter und konnte zwölf Zähler auf seinem WM-Konto verbuchen.


P3 in Plattling

16. Mai 2010 - Motorsport Aktuell:

In Herxheim war Gerd Riss zweimal ausgefallen; in Plattling wurde er zweimal auf der Bahn geschlagen: Im zweiten Lauf musste der Rekord-Weltmeister von ganz aussen starten und kam hinter Bernd Diener und Theo Pijper ins Ziel. Auf der 5-Kurven-Bahn von Plattling war aus der Mitte am besten zu starten.

Drei weitere Vorläufe gewann Riss und zog mit Stephan Katt und Theo Pijper direkt ins A-Finale ein. Sechs Fahrer kämpften im Hoffnungslauf um die drei weiteren Finaltickets: Martin Smolinski vor Bernd Diener und Dirk Fabriek erfolgreich. Im allein entscheidenden Finale gewann Theo Pijper aus der Mitte den Start; Katt war etwas schneller als Riss und die Reihenfolge änderte sich, wie bei fast allen anderen Läufen, bis ins Ziel nicht mehr.

 

Resultate int. Sandbahnrennen Plattling/D – 16. Mai 2010
Solo:
A-Finale:

1. Theo Pijper (NL), 16 Qualifikationspunkte
2. Stephan Katt (D), 16
3. Gerd Riss (D), 18
4. Martin Smolinski (D), 15
5. Dirk Fabriek (NL), 8
6. Bernd Diener (D), 12
---------------------------
7. Richard Speiser (D), 7
8. Glen Philipps (GB), 11
9. Sirg Schützbach (D), 5
10. Christian Hülshorst (D), 3
11. Jannick de Jong (NL), 7
12. Marcel Dachs (D), 1


Ein rabenschwarzer Tag

13. Mai - Ungewohnter Vatertag in der Pfalz

Richard Speiser, Gerd Riss, Martin Smolinski, Glen Phillipps (vlnr.) im Kurvenduell
Richard Speiser, Gerd Riss, Martin Smolinski, Glen Phillipps (vlnr.) im Kurvenduell

Neun Mal hat Gerd Riss den Silberhelm des ADAC Deutschland beim Langbahn-Klassiker im pfälzischen Herxheim schon gewonnen. 2010 blieb ihm dieser Triumph vor 8500 Zuschauern versagt. Riss erlebte an Christi Himmelfahrt einen rabenschwarzen Tag mit zwei Ausfällen durch technische Defekte und belegte am Ende Rang acht.

18 Jahre muss man in der Riss’schen Chronik zurückblättern, um das zu finden, was dem neunfachen Weltmeister am Vatertag widerfahren ist. „1992 bin ich bei der Weltmeisterschaft in Mühldorf auch zweimal in einem Rennen ausgefallen“, sagt Riss, der in der Saison 2009 noch nicht einmal einen einzigen Ausfall zu verzeichnen hatte. Herxheim 2010 war wie 1992 das charakteristische Paket Regenwetter, schwierige Bedingungen und Favoritenrolle - aber es war keine Weltmeisterschaft und „nur“ eines der bedeutendsten offenen Langbahnrennen.

Ein Raunen ging durch die Menge im Herxheimer Waldstadion, als Riss im ersten Lauf des Tages in Führung liegend langsamer wurde und das Fahrerfeld an sich vorbeiziehen lassen musste. „Zündung defekt“, erklärte Riss kurz und knapp, präsentierte sich im zweiten Rennen wieder in gewohnter Manier und ließ mit seinem Laufsieg keinen Zweifel an seinen Sieg-Ambitionen. Lauf drei bedeutete für den Weltmeister erneut ein frühzeitiges von der Bahn rollen: Der neue Motor hatte seinen Geist aufgegeben. Dennoch schaffte Riss mit fünf Punkten gerade noch den Einzug ins Semifinale, das er als Zweiter hinter dem späteren Gesamtsieger Stephan Katt beendete und damit am Ende Rang acht belegte. „Das war heute nicht mein Tag“, sagte Riss, dessen Einsatz in Herxheim nach seiner Muskelansatzentzündung im linken Unterarm („Dank meines Arztes Dr. Horst Moll und meines Krankengymnasten Berthold Burger“) schmerzfrei vonstatten ging. Riss nahm seine Platzierung hinter Stephan Katt (Neuwittenbeck), Matten Kröger (Bokel), Martin Smolinski (Olching), Andrew Appleton (England), Sirg Schützbach (Baindt) und Richard Speiser (Börwang) gefasst: „Natürlich ist Herxheim ein wichtiges Rennen. Schlimmer wäre es aber gewesen, wäre das Ganze bei der WM passiert.“ Die Meisterschaft der besten der Welt wird Ende Mai beginnen. Im bayrischen Pfarrkirchen startet mit dem ersten Grand Prix der Saison dann für Gerd Riss das „Unternehmen Titelverteidigung“.

 

Resultate int. Himmelfahrts-Sandbahnrennen Herxheim -13. Mai 2010
Solo:

1. Stephan Katt (D), 4 4 5 5 5 =23 Punkte
2. Matthias Kröger (D), 5 4 5 5 4 =23
3. Martin Smolinski (D) 5 4 4 2 2 =17
4. Andrew Appleton (GB) 3 5 2 3 3 =16
5. Sirg Schützbach (D) 5 5 1 2 1 =14
6. Marcel Dachs (D) D 2 5 4 0 =11
7. Richard Speiser (D) 4 2 4 1 11
8. Gerd Riss Bad Wurzach (D), R 5 R 4 =9
9. Akin Pekka Mustonen (SF), 3 3 3 0 =9
10. Renat Gaforuw (RUS) 2 2 4 0 =8
11. Glen Phillips (GB) 2 3 R 3 =8
12. Herbert Rudolph (D) 4 3 R 0 =7
13. Theo Di Palma (F) 2 0 3 1 =6
14. Mitchel Godden (GB) 1 1 3 =5
15. Zdenek Schneiderwind (CZ) 1 1 2 =4
16. Jannick De Jong (NL) 3 R R =3
17. Richard Wolff (CZ) 0 1 2 =3
18. Karel Kadlec (CZ) 1 1 =2
19. Martyn Sturgeon (GB) 0 0 D =0

BILDER VON HERXHEIM


Herxheim: Sandbahn-Klassiker mit Speedway-GP-Flair

7. Mai 2010 Motorsport Aktuell


Sieg in Dingolfing

1.5.2010 - Überlegener Erfolg mit Maximum

Dingolfing - Einmal mehr war Rekordweltmeister Gerd Riss (Bad Wurzach) der dominierende Fahrer beim Sandbahnrennen in Dingolfing. Überlegen gewann er alle seine Rennläufe vom Start weg und holte sich bereits zum 13. Mal den Silbernen Schwammerling der Stadt Dingolfing. Die Gesamtwertung gewann er vor Bernd Diener (Gengenbach) und dem Engländer Glen Philipps.

 

Letzte Woche hatte Riss noch beim Saisonauftakt in Schwarme wegen einer Nervenentzündung im Muskelansatz des linken Unterarms pausieren müssen. „Ich war heute sicherlich noch nicht hundertprozentig fit, mein Physiotherapeut hat mir für das Rennen einen speziellen Tapeverband verpasst, aber es lief dann doch besser als gedacht“, konnte der Schwabe sich über den verspäteten Saisonbeginn richtig freuen. „Die Starts habe ich prima hinbekommen und Hugo war schon wieder in Bestform“, war der Weltmeister mit seinem Nummer-eins-GM-Motor von Tuner Anton Nischler sehr zufrieden, wenngleich das Siegerlächeln etwas verzerrt war: „Am Ende bekam ich dann aber doch noch erhebliche Schmerzen im Arm, denn  die Bahn war heute sehr tief, und wegen des vielen losen Materials schwierig zu fahren. Gut dass ich vor dem ersten Saisonhöhepunkt, dem Himmelfahrtsrennen in Herxheim (13. Mai), wieder etwas Zeit habe, um die Verletzung weiter auskurieren zu können“.  

 

1. Gerd Riss (Bad Wurzach),
2. Bernd Diener (Gengenbach)
3. Glen Philipps (Großbritannien)
4. Richard Speiser (Börwang)
5. Andres Appelton (Großbritannien)
6. Jannick de Jong (Niederlande)
7. Toni Kröger (Nordhastedt)
8. Daniel Rath (Teterow)
9. Sirg Schützbach (Baindt)
10. Marcel Dachs (Weingarten)
11. Richard Wolff (Tschechien)
12. Stefan Bromberg (Teterow)


„Zu Saisonbeginn ist es schwierig zu wissen, wo man steht“

30. April - Interview Schwäbische Zeitung

Foto Weber
Foto Weber

Seibranz - Gerd Riss geht am Samstag beim Internationalen Sandbahnrennen im bayrischen Dingolfing in seine 30. Saison. Der 45-jährige Seibranzer, der 2009 zwei WM-Titel und eine Deutsche Meisterschaft auf seinem Erfolgskonto verbuchte, musste den Saisonstart krankheitsbedingt um eine Woche verschieben. SZ-Mitarbeiterin Susi Weber hat sich mit Riss über seine Vorbereitung und seine Ziele für 2010 unterhalten.

SZ: Eigentlich hätte das Grasbahnrennen in Schwarme am Sonntag Ihr Startschuss für die neue Saison sein sollen. Was war los? Warum konnten Sie nicht antreten?

Riss: Ich musste den Start wegen einer Entzündung im Muskelansatz des linken Unterarms kurzfristig absagen. Schon vor dem ersten Training vor drei Wochen in Herxheim hatte ich Probleme, die sich intensivierten. Ich konnte den Arm kaum noch strecken und bewegen. Auskuriert ist die Geschichte zwar noch nicht, doch will ich es in Dingolfing versuchen. An Christi Himmelfahrt steht dann der Klassiker auf der Langbahn in Herxheim auf dem Programm.

SZ: Ende Mai geht es dann in Pfarrkirchen beim Grand Prix-Lauf erstmals um WM-Punkte. Was ist da von Gerd Riss zu erwarten?

Riss: Das wird man sehen. Zu Saisonbeginn ist es immer sehr schwierig zu wissen, wo man steht. Natürlich will ich wieder an die Leistungen aus dem Vorjahr anknüpfen. Aber ich werde auch von Jahr zu Jahr älter und es wird auch immer schwieriger, Rennsport und Beruf unter einen Hut zu bringen.

SZ: Kein Gegner konnte Ihnen in den vergangenen Jahren das Wasser reichen. Sechs Ihrer elf WM-Titel haben Sie in den Jahren 2007 bis 2009 errungen. Da kann doch das Ziel nur Titelverteidigung heißen, oder?

Riss: Titelverteidigung und gesund bleiben. Titelverteidigung ist aber kein Automatismus. Da muss alles passen. 2010 haben wir sechs WM-Läufe und damit einen Lauf mehr als im Vorjahr. Auch da wird man sehen, wie sich das auswirkt. Die Konstanz wird noch entscheidender sein. 2009 konnte ich ja schon nach dem vierten GP feiern. Aber: Was einem in einem Jahr entgegen kommt, muss nicht unbedingt auch im Folgejahr positiv sein.

SZ: Neben der Einzelweltmeisterschaft sind Sie auch Säule des WM-Teams Germany, das die 2007 erstmals ausgetragene WM seither in Folge gewinnen konnte. Wird man Gerd Riss auch 2010 wieder als Kapitän des Nationalteams erleben?

Riss: Zumindest habe ich mein Interesse signalisiert und Bereitschaft bekundet, wieder mitzumischen. Entscheiden müssen das die Verantwortlichen des Deutschen Motorsportbundes. Die Team-WM wird Anfang September im französischen Morizes über die Bühne gehen - unmittelbar vor den Grand Prix Nummer fünf und sechs in der Einzel-WM.

SZ: Der Weltverband hat zur neuen Saison technische Veränderungen eingeführt, die die Maschinen leiser machen. Was hat das für Sie als Fahrer für Auswirkungen und was halten Sie davon?

Riss: Wir benötigen neue Schalldämpfer, die gleichzeitig neue Motorenabstimmungen nach sich ziehen. Gravierende Mehrkosten werden für uns Fahrer die Folge sein, auf die Geräuschentwicklung werden sich die vom Verband vorgeschriebenen Veränderungen eher geringfügig auswirken. Ich denke, dass wir im Bahnsport andere, wichtigere Probleme haben. Die Vermarktung des Sports wäre meiner Meinung nach eine Aufgabe, um die sich die Föderation sehr viel dringlicher Gedanken machen sollte.

 


Start in Dingolfing !

29.4.2010 - Saisonbeginn trotz nicht auskurierter Verletzung

Zum Saionauftakt am letzten Sonntag beim Grasbahnrennen in Schwarme musste Rekordweltmeister Gerd Riss (Bad Wurzach) verletzungsbedingt noch passen, doch jetzt will er unbedingt in die Saison starten. Am kommenden Samstag, 1. Mai, rollt er im Isarstadion in Dingolfing ans Startband. Beim Sandbahnklassiker geht es um den Silbernen Schwammerling der Stadt Dingolfing. Zwölf Mal hat der Weltmeister dem Schwammerling bereits in seiner riesigen Trophäensammlung stehen.   "Ich habe noch immer Schmerzen, aber es wird von Tag zu Tag besser. Ein ausgerenkter Halswirbel hatte wohl auch zu einer Blockade geführt, die der Arzt lösen konnte", sieht Riss die Nervenentzündung im linken Arm im Abklingen.  "Am 30. Mai ist der WM-Auftakt in Pfarrkirchen, davor liegen die grossen Traditionsrennen in Dingolfing, Herxheim (13. Mai) und Plattling (16. Mai), da muss ich einfach dabeisein um Fahrpraxis zu haben, selbst wenn ich noch nicht hundertprozentig fit bin. Da kann man auch einmal die Zähne zusammenbeissen", will der Zimmerermeister im Hauptberuf, auf eine weitere Schonung verzichten.

 


Riss muss Rennen absagen

22.4.2010 Verletzung macht Saisonstart ungewiss

Der Auftakt der Langbahnmotorradsaison am kommenden Wochenende findet ohne Rekordweltmeister Gerd Riss (Bad Wurzach) statt. Wegen einer Entzündung im Muskelansatz des linken Unterarms musste Riss kurzfristig seinen Start beim Int. Grasbahnrennen auf dem Niedersachsenring in Schwarme am kommenden Sonntag, 25. April, absagen. „Bereits vor dem Training vor zwei Wochen in Herxheim hatte ich Probleme und konnte nur mit einer schmerzstillenden Spritze fahren. In den letzten Tagen haben die Beschwerden zugenommen, ich kann den linken Arm kaum noch strecken, kaum noch bewegen“, beklagt der neunfache Weltmeister, dass er nun sowohl in seinem Hauptberuf als Zimmerermeister als auch auf der Rennmaschine nicht mehr zupacken kann. „Der Arzt sagt, es könne eine langwierige Geschichte sein, will jetzt erst einmal eine Kernspintomographie durchführen, dann sehen wir weiter“, will Riss die „Sache richtig auskurieren“. Deshalb sei auch noch nicht absehbar, ob er bei den nächsten anstehenden Rennen in Dingolfing (1. Mai) und Herxheim (13. Mai) starten kann. „Es ist eine schwierige Situation, auf der einen Seite nichts überstürzen, aber auf der anderen Seite will ich auch wieder so schnell wie möglich Rennen fahren um nicht „kalt“ in die WM Saison zu gehen“, hofft Riss mit Blick auch den ersten WM-Lauf in Pfarrkirchen (30. Mai) bald wieder ins Renngeschehen eingreifen zu können.


Kurztrip nach Togliatti

8.2.2010 Fastenzeit hat begonnen

"Zum Glück haben wir viele Bekannte, wie meinen alten Konkurrenten und jetzigen Rennleiter in Togliatti, Oleg Kurguskin, so dass wir zum Aufwärmen ins geheizte Fahrerlager konnten", zollte Gerd Riss den Eisspeedwayfahrern und den Zuschauern Respekt, die am Wochenende in Togliatti die ersten beiden GP-Läufe absolvierten. Zusammen mit dem Bahnsport-Mäzen Hubert Reischmann aus Leutkirch, dem Fan-Club-Vorsitzenden Rolf Weder sowie Sergej Kasakov und seiner Frau war Riss am Donnerstag über Moskau in die Lada-Stadt Togliatti angereist. Bei Temperaturen von tagsüber Minus 20 Grad, am Samstag hatte es bei Rennbeginn minus 30 Grad, hiess es "viel Essen und Wodka". "Das war der Abschluss meiner Winterphase, jetzt wird wieder Gewicht gemacht für die kommende Langbahnsaison", begann mit der Rückkehr am Montag die persönliche Fastenzeit des Weltmeisters. 


Dominator gefeiert

2.1.2010 - Gerd Riss und sein Fanclub starten gemeinsam ins neue Jahr

Fan-Club Vorsitzender Rolf Weder mit Gerd Riss und dem WM-Pokal
Fan-Club Vorsitzender Rolf Weder mit Gerd Riss und dem WM-Pokal

Rund zweihundert Gäste aus der Welt des Bahnsports sind am Samstag in die Turn- und Festhalle nach Seibranz gekommen, um mit Motorradweltmeister Gerd Riss den Abschluss eines überaus erfolgreichen Jahres zu feiern. Fanclub-Vorsitzender Rolf Weder würdigte in seiner Laudatio vor allem die Summe der gesammelten Titel und die lange Zeit an der Spitze: „Das ist einmalig in der Geschichte.“

„Diese Saison ist eine der erfolgreichsten in deiner nun fast 30 Jahre währenden Karriere“, stellte Weder fest. Zwei Weltmeisterschaftstitel und die Deutsche Meisterschaft sind 2009 zum Sammelsurium der Erfolge bei Gerd Riss hinzugekommen. Darüber hinaus wurde er „Sportler des Jahres“ im Landkreis Ravensburg und vom ADAC mit einem „Sonderpreis für herausragende Leistungen“ ausgezeichnet. „Du hast auf allen Rennbahnen den Ruf des Dominators“, sagte Weder, der das Jahr 2009 noch einmal Revue passieren ließ: „Es gibt nichts und niemanden mehr, an dem du dich noch messen könntest.“ Zu Jahresabschluss- und WM-Feier waren zahlreiche Fahrerkollegen aus Nah und Fern angereist, unter anderem Riss’ Teamkollegen aus der deutschen Nationalmannschaft Matten Kröger und Richard Speiser, Grasbahn-Europameister Stefan Katt, Ex-Eisspeedway-Weltmeister Sergej Kasakov und Bernd Diener, der mit seinen 50 Jahren noch etwas länger aktiv ist als Riss und in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum auf der Rennbahn feiern konnte. Ebenso mit dabei waren die Fahrerkollegen Daniel Bacher, Marcel Dachs, Klaus Peter Gerdemann, Friedrich Ruf und die Eisspeedwayfahrer Anton Zmaga (Russland) und Jari Ahlbom aus Finnland. Zu den Gratulanten gehörten auch Vertreter verschiedener Vereine, denen Riss angehört, angefangen beim MSC Leutkirch, bei dem der Multiweltmeister seine ersten Runden mit dem Motorrad drehte. Vom MSC Schwarme gab es ein T-Shirt mit der Ziffer „zwölf“ und damit der Aufforderung zum erneuten Titelgewinn und die MSV Herxheim eine goldene und gut gefüllte WM-(Schub-)Karre mit Wein und Pfälzer Spezialitäten.